Brave Mädels, coole Jungs – oder umgekehrt?
Geschlechterspezifische Ungleichbehandlung ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig.
PONGAU (ap). Gerade – aber nicht nur – im ländlichen Raum sind geschlechtsspezifische Rollenbilder an der Tagesordnung. Geprägt vom Elternhaus, wo die Mädchen in rosa und die Jungs in blau gekleidet sind, über die Spielzeugindustrie, die geschlechterspezifische Marketingkampagnen fährt bis hin zur Gendermedizin, wo den Frauen nachweislich eher Depressionen und Männern mit ähnlichen Symptomen Burnout diagnostiziert wird.
"Genau deshalb wollen wir am internationalen Frauentag zum Nachdenken anregen", so Karolina Altmann-Kogler vom Pongauer Frauennetzwerk. Jugendliche präsentieren sich mit besonders deutlichen Attributen der Geschlechterstereotypen in der Zeit ihrer Identitätssuche und inszenieren sich entlang traditioneller Rollenmuster.
Mehr Bewusstsein schaffen
"Erwachsene Frauen und Männer sind sich selten dessen bewusst, wie sehr sie sich durch die alltäglichen Zuschreibungen 'typisch Frau, typisch Mann' in ihren Handlungsmöglichkeiten einschränken. 'Doing Gender' findet ständig statt", weiß die Psychotherapeutin Helga Jochum-Burgstaller.
Eine einfache Testfrage
Zum Aufspüren geschlechterspezifischer Ungleichbehandlung gibt es eine einfache Fragestellung: Kann ich die Situation auf das andere Geschlecht ummünzen, ohne dass es komisch wirkt? "Beispielsweise kann ein Mädchen ruhig Knabenhosen tragen, umgekehrt wird es für Buben schwierig mit dem ganzen Glitzer und den rosa Nähten an der Mädchenkleidung", weiß Jochum-Burgstaller, Mutter eines Zwillingpärchens aus Erfahrung. Am internationalen Frauentag kommenen Montag findet zu diesem Thema im Diesel-Kino ein Vortrag mit der Kulturvermittlerin Petra Unger sowie die Filmvorstellung "Das Mädchen Wadjada" statt.
Montag, 10. März 2014
im Diesel-Kino St. Johann
um 18:30 Uhr
Eintritt 6 Euro
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.