"Damen bleiben Zielgruppe"
Das Großarltal verzichtet trotz dem Stopp der Damen-Skitage von Ski amadè nicht auf seine Lady-Skiwoche.
Ihre Partywoche für die Damen wollen sich die Großarler trotz der Einwände der Gleichbehandlungsanwaltschaft nicht nehmen lassen: "Zwei Millionen Euro Umsatz in dieser Woche und 17.000 Nächtigungen wollen und können wir uns nicht entgehen lassen", sagt Thomas Wirnsperger, Obmann von Großarltal Tourismus.
Damen wirtschaftlich bevorzugt
Vergangene Woche erhielten die Pongauer Gastgeber die Informationen von Ski amadè, dass die Pauschalangebote zur "Ladies Week" dem Gleichbehandlungsgesetz widersprechen würden und damit rechtswidrig seien. Ab 2015 dürfen die Begünstigungen für die Damen nicht mehr angeboten werden. Konkret heißt es von der staatlichen Einrichtung Gleichbehandlungsanwaltschaft Österreich: "Seit 01.08.2008 verbietet das Gleichbehandlungsgesetz u.a. auch eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts beim Zugang von Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen." Weiter: "Eine unmittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes liegt vor, wenn eine Person auf Grund ihres Geschlechtes in einer vergleichbaren Situation eine weniger günstige Behandlung erhält als eine andere Person ..."
Ski amadè beugt sich
Seit Beginn von Ski amadè bietet der Skiverbund bei Buchungen während der "Ladies Week" gratis Tages-Skipässe sowie Skiguiding für Frauen bei einer bestimmten Buchungsdauer an. "Ab 2015 aber nicht mehr", erklärt Christoph Eisinger, Geschäftsführer von Ski amadè nun offiziell, "Wir waren uns des Verstoßes nicht bewusst, wollen uns aber an das Gesetz halten und werden das Angebot nicht mehr anbieten."
Begünstigung für Mann und Frau
In Großarl, wo die Lady-Skiwoche seit Jahren fixer Bestandteil des Saisonendes ist, wird man auf die Marke "Lady-Skiwoche" nicht verzichten, auch wenn amadè die "Ladies Week" als solche nicht mehr anbietet: "Der Name bleibt, die Damen sind weiterhin Zielgruppe und auch die Partywoche wird es nächstes Jahr wie gewohnt geben", versichert Wirnsperger, der auch auf Vergünstigungen nicht verzichten will, "ab nächstem Jahr werden diese Begünstigungen aber eben für Frauen und Männer gelten." In Großarl könnte man sich vorstellen, dass z.B. statt des Gratis-Skipasses für Frauen einfach der zweite Gast (egal ob Mann oder Frau) kostenfrei fährt, oder das Rahmenprogramm kostenlos wird (für beide Geschlechter). "Wenn beim Schminkkurs dann auch Männer dabei sein wollen, ist das für uns natürlich auch in Ordnung", scherzt Eisinger von Ski amadè.
Wer kommt nach Gabalier?
In Großarl überlegt man daher schon fleißig, wer nach Andreas Gabalier die Bühne der Lady-Skiwoche nächstes Jahr rocken wird.
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