Ein Naturwächter
Hannes Krabath: "Weil uns Freveln nicht egal ist"
"Die Gruppe gründete sich, als man Abfall noch in den Bach warf oder im Garten verheizte", sagt ein Berg- und Naturwächter aus dem Zederhaustal im Salzburger Lungau – Hannes Krabath, Einsatzgruppenleiter.
ZEDERHAUS. "Mehr und mehr rücken heutzutage Themen wie Klimaschutz, Umweltverschmutzung, Luftverpestung und Tierquälerei in den Vordergrund der zivilgesellschaftlichen Diskussion", stellt Hannes Krabath, der Einsatzgruppenleiter der Berg- und Naturwacht in Zederhaus, fest. Diese Themen seien aktueller denn je, "aber nicht neu", so der Zederhauser. "Die Salzburger Berg- und Naturwacht befasst sich genau mit diesen Angelegenheiten schon seit mehr als 50 Jahren. Und das nicht nur irgendwo in Brüssel, sondern genau hier in unserem schönen Zederhaus", so Krabath, der im Folgenden ein paar Gedanken dazu mit uns teilt.
Wie lange sind bei Ihnen in Zederhaus schon Natur- und Bergwächter engagiert?
HANNES KRABATH: "Anfang der 1970er-Jahre gründete sich eine eigene Einsatzgruppe in unserer Heimatgemeinde. Das war in einer Zeit, als man den ganzen Abfall noch ohne schlechtes Gewissen in den Bach warf, alles, was brennbar war, sowieso im Garten verheizte und für den Ölwechsel schon eine leichte Vertiefung im Boden reichte. Es fanden sich in der Umgebung aber Männer und Frauen, denen es nicht egal war, wie man mit unserem Zederhaus-tal umging. Das war der Beginn der Berg- und Naturwacht bei uns im Tal. Von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern lebt heute nur noch Rudolf Berger, ein Berufsjäger im Riedingtal, welcher nächstes Jahr 80 Jahre alt wird und noch immer aktiv ist."
Was waren damals die Aufgaben, was erzählen die "Alten" aus dem Ort darüber?
KRABATH: "Unsere Mitglieder mussten sich damals wie heute mit Ermahnungen und auch mit Anzeigen an die Behörde Respekt verschaffen und Umweltzerstörer stetig zurechtweisen, um ein Umdenken in der Bevölkerung zu erwirken. Man muss auch feststellen, dass der allgemeine Konsens einer sauberen Natur und somit eines sicheren Lebensraumes, nicht nur für unsere Mitgeschöpfe, sondern auch für uns selbst, immer wieder durch uneinsichtige Personen bedroht wird."
In der Gruppe ist man stärker als alleine, nicht wahr?
KRABATH: "Genau. Und genau deshalb braucht es so wie vor fünfzig Jahren auch heute eine starke und schlagkräftige Salzburger Berg- und Naturwacht Einsatzgruppe Zederhaus. Durch tragische Todesfälle und unter anderem auch dadurch, dass die Kameraden der ersten Stunden aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen heute nicht mehr an den vielfältigen Einsätzen so teilnehmen können, wie sie es gerne möchten, brauchen wir Zederhauserinnen und Zederhauser, die uns und unsere gemeinsame Sache weiterhin durch ihre Mitarbeit unterstützen möchten.
Ich spüre, Sie wollen die Werbetrommel in eigener Sache rühren, habe ich recht?
KRABATH: "Ja genau. Ich rufe alle Mitbürger, die guten Willens sind, auf, unserer Organisation beizutreten und unsere Heimat, unseren Lebensraum, in dem wir aufgewachsen sind und in dem sich – so Gott will – auch unser Lebenskreis einmal schließen wird, und nicht zuletzt die göttliche Schöpfung zu schützen und gegen alle Freveltaten zu verteidigen. Jede Interessentin und jeder Interessent möge sich direkt bei mir melden, im Käfergries auf einen Kaffee vorbeikommen, oder sich vorab an jedes Mitglied der Berg- und Naturwacht wenden, um nähere Informationen zu erhalten. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es auch bei uns auf der Homepage www.salzburger-berg-und-naturwacht-lungau.at"
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