Leserbrief: Isegrim – er soll im Märchen bleiben
In den letzten Wochen sorgten Wolfsattacken im Land Salzburg für Schlagzeilen. Es herrscht eine rege Debatte, wie der Umgang mit den Wölfen in den heimischen Wäldern zu handhaben ist. So stellt sich die Frage, was es für die ländlichen Regionen bedeutet, wenn Wölfe in den Wäldern Einzug nehmen.
Besonders der Lungau lebt von Landwirtschaft und Tourismus. Als besonders positiv kann man den Sommertourismus bezeichnen, der aufgrund der vielen Möglichkeiten in der Natur zunimmt. Thematisch angelegte Wanderwege laden Groß und Klein dazu ein, den Wald in seiner Vielfalt kennen zu lernen. Bergtouren führen vorbei an moosgrünen Auen, geheimnisvollen Höhlen und blitzblauen Seen, bevor man die Aussicht am Gipfelkreuz genießen kann. Auch kulinarisch hat unsere Natur einiges zu bieten. Schwammerl und Beeren locken nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische in die Wälder, um sich an einem Gaumenschmaus zu erfreuen. Ob diese Freuden noch möglich sind, wenn man weiß, dass man sich den Wald mit einem Raubtier teilen muss? Führt da nicht jedes Knacksen zum negativen Adrenalinschub?
Auch landwirtschaftlich gesehen sorgt der Wolf für Unruhen. Nicht nur Kleintiere, sondern auch Schafe, Ziegen und Kälber fallen in das Beuteschema der Wölfe. Jedes gerissene Tier ist ein Schaden für die Bauern.
Dennoch darf nicht darauf vergessen werden, dass der Wolf ein anmutiges Tier mit Recht auf gesicherten Lebensraum ist. Ein Kompromiss dahingehend sind Zoos, die den natürlichen Lebensraum der Wildtiere nachstellen und ein friedliches Aufeinandertreffen von Tier und Mensch (mit Zaun dazwischen) möglich machen. Wer nicht in den Zoo will, der kann das Märchen vom Rotkäppchen lesen, wo es ein gutes Ende gibt – in der Realität sieht es meist anders aus.
Leserbrief von
Stefanie Bogensperger
Beiträge zum Thema:
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