Stromversorgung
Salzburg AG: Reparaturarbeiten am Windsfeld im vollen Gang (mit Video)
Nach Sturmschäden Anfang Jänner muss zwischen dem Lungau und dem Pongau die 110-kV Leitung repariert werden.
TWENG, FLACHAU. Seit dem Jahr 1974 verbindet eine 110-kV-Stromleitung den Lungau mit dem Pongau über das Windsfeld - dem Hochplateau auf etwa 2100m Seehöhe am Ende des Twenger Lantschfeldes, über dem Tauerntunntel-Nordportal. Dieser exponierte Leitungsabschnitt „Windsfeld“ befindet sich an einer Wetterscheide.
Viel Eis an Leiterseilen
Zu Beginn des Jahres - genauer am 6. Jänner 2019 - fegten derartig heftige Stürme über die Tauern, dass zum ersten Mal diese Verbindung unterbrochen wurde. Durch die Temperaturen und den gleichzeitig orkanartigen Wind bildete sich extrem viel Eis (eine "Extreme Aneisung") an den (stromführenden) Leiterseilen und führte zum Versagen einer Stahlausfachung mit darauffolgendem Umbruches des Masten "Nr. 70". Durch den Umbruch wurde ein zweiter, angrenzender, Mast in seinem Oberteil beschädigt.
Erkundungsflüge
Als in der Zentrale der Salzburg AG der Leitungsausfall bemerkt wurde, wurde das Netz so geschaltet, dass es zu keiner Beeinträchtigung für die Stromverbraucher kam. Ein erster Erkundungsflug, bei dem das Ausmaß des Schadens ermittelt wurde, konnte erst einige Tage später stattfinden. Anschließend wurde nach einer Lösung für das Problem gesucht.
Übergangslösung eingerichtet
Vorerst wird zur Wiederherstellung dieser zweiten Anspeisung des Lungaues ein Notprovisorium errichtet. Dabei wird der defekte Maststandort überspannt, mit einem "Weitspannfeld" von 409m werden neue Seile zwischen den angrenzenden verbleibenden Masten aufgelegt.
Nach der Schneeschmelze wird ein neuer Mast errichtet und Seile sowie Isolatoren erneuert und damit die Leitung wieder „winterfit“ gemacht.
Reparaturarbeiten fordern extrem
Rund 15 Techniker sind mit den Reperaturarbeiten beschäftigt. Aufgrund der ausgesetzten Höhenlage können sämtliche Mitarbeiter und Materialien nur per Hubschrauber zur Baustelle gelangen. Außerdem sind die Arbeiten nur bei schönerem Wetter möglich, wenn zumindestens Flugwetter herrscht. Die Arbeiten in der exponierten Lage beanspruchen die eingesetzten Arbeiter extrem und fordern besondere Vorkehrungen. So wurden auch Fluchtwege mit Stangen markiert und in einer beheizbaren Notunterkunft Lebensmittelvorräte für bis zu 5 Tage gelagert.
Mast-Teile ins Tal geflogen
Der zerstörte Mast wurde in fluggerechte Teile zerschnitten und vom Hubschrauber ins Tal geflogen. Auch alle benötigten Materialien, Container und Vorräte werden per Hubschrauber auf das Windsfeld geflogen.
Im Video der Salzburg AG kann man sich einen Eindruck der Baustelle verschaffen:
Infos von der Salzburg AG und Josef Strasser, dem Projektleiter der 110kv Reparaturarbeiten am Windsfeld.
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