Stefan Ritzer
Unternehmer stellt Baugrund als Kartoffelacker zur Verfügung

- Seinen privaten Baugrund in Tamsweg am Pötzingweg stellt der Lungauer Unternehmer Stefan Ritzer (Archivfoto) allen Mitbürgerinnen und -bürgern als Kartoffelacker zur Verfügung.
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JA zu SALZBURG: Pflanzen setzen, Gemeinschaft ernten – so lautet die aktuelle Devise des Lungauer Unternehmers Stefan Ritzer. Ab Mai stellt er seinen privaten Baugrund in Tamsweg seinen Mitbürgern als Kartoffelacker zur Verfügung. Eingehende Spendenerlöse gehen an die "Lungauer Tafel" des Roten Kreuzes.
TAMSWEG, MAUTERNDORF. „Schon seit über 200 Jahren gibt es Bestrebungen, der Bevölkerung ein Fleckchen Erde zum Anbau von eigenem Obst und Gemüse zu ermöglichen“, erzählt uns Stefan Ritzer, Tamsweger und Unternehmer in Mauterndorf. „Die am weitesten verbreitete und bekannteste Variante sind die typischen Schrebergärten. Es gibt viele Grundstückseigentümer, die mangels Zeit oder Energie Ihre Beete nicht bearbeiten können“, erläutert Stefan Ritzer. „Anstatt diese einfach nur brach liegen zu lassen, wäre es doch schön, sie mit Menschen zu teilen“, betont der Lungauer Unternehmer.
„Wir Menschen brauchen derzeit einen Abstand von mindestens einem Meter. Der Kartoffelabstand muss nur 25 Zentimeter sein.“
Stefan Ritzer, Freigeist
Ächtleng am Baugrund/Acker am Pötzingweg
Gesagt, getan. Seinen privaten Baugrund in Tamsweg am Pötzingweg stellt er ab Mai allen Mitbürgerinnen und -bürgern als Kartoffelacker – zirka 400 Quadratmeter – zur Verfügung. „Durch die großzügige Unterstützung der Landes-Landwirtschaftsschule sowie der Nachbarn – die Familie Antretter – stehen ab 1. Mai 2020 Setzlinge, Gartengeräte sowie Tafeln mit Nummern, damit jeder seine eigene Zeile markieren kann, zur Verfügung“, erklärt Stefan Ritzer. „Ich hoffe, damit ein kleines Zeichen der Solidarität für uns alle zu setzen. Durch das eigene Anbauen und Ernten können wir die Leistungen unserer Bauern wieder wertschätzen“, betont er.
"Setzt mi im Aprü, tua i wia i wü,
setzt mi im Mai, kim i glai."
Stefan Ritzer zitiert auf Lungauerisch ein altes Kartoffel-Sprichwort
Mitmachen könne, wer Lust und Laune dazu verspürt. Was man zum Anplanzen braucht, sei vor Ort am "Ritzer-Ächtlengacker" am Tamsweger Pötzingweg vorhanden. Man könne untertags einfach spontan hingehen und loslegen. All jene, die das Projekt unterstützen wollen, fänden vor Ort auch ein Sparschwein vor. Der Reinerlös gehe an die „Lungauer Tafel“ – sprich das „Team Tafel Österreich" im Lungau –, was vom Roten Kreuz betreut wird.

- (Symbolfoto) Am Pötzingweg sollen ab Mai die berühmten "Lungauer Eachtling" – im Lungau "Ächtleng" genannt – gedeihen.
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Ritzer – unternehmerisch und unkonventionell
Die Corona-Pandemie fordere, so Ritzer, alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens fast überall auf der Welt heraus. Viele Unternehmer stünden vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Nur wenige gehörten zu den sogenannten Systemerhaltern. So auch seine Firma, die Firma Stefan Ritzer GmbH, mit Sitz in Steindorf, einem Ortsteil der Marktgemeinde Mauterndorf. Mit voller Belegschaft – rund 40 Beschäftigte – konnte die Firma unter Corona-Maßnahmen bedingten erschwerten Bedingungen, bis heute weiterarbeiten, erzählt Ritzer. Im April stellte man kurzzeitig auf Kurzarbeit um, ab Mai läuft die Firma Ritzer wieder im Normalbetrieb.
„Ich hoffe mit der Kartoffelacker-Aktion ein kleines Zeichen der Solidarität für uns alle zu setzen."
Stefan Ritzer, Unternehmer
Stefan Ritzer, der in manchen Kreisen auch liebevoll „Kulturunternehmer“ genannt wird, war schon immer bestrebt, die Gesellschaft dazu zu bringen, über den Tellerrand zu schauen: durch Theater, Musik, Kunst und Klamauk-Events bei sich am Betriebsgelände. Stefan Ritzer gilt als ein unkonventioneller Mann. Mit der aktuellen Kartoffelacker-Aktion setzt er auch jetzt wieder ein nicht alltägliche Zeichen: „Pflanzen setzen, Gemeinschaft ernten. In diesem Sinne: Alles Liebe und viel Spaß beim Pflanzen, Pflegen und Ernten“, so Stefan Ritzer abschließend.
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