Belebung ist das Ziel von Schwarzach

Ortschef Andreas Haitzer mit seinem neuen Amtsleiter Manfred Eder, der seinen in Altersteilzeit befindenden Vorgänger seit vergangener Woche ersetzt. Vor ihnen das Projekt Marktzentrum.
  • Ortschef Andreas Haitzer mit seinem neuen Amtsleiter Manfred Eder, der seinen in Altersteilzeit befindenden Vorgänger seit vergangener Woche ersetzt. Vor ihnen das Projekt Marktzentrum.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Einst machten die ÖBB und das Kardinal Schwarzenberg'sche Krankenhaus Schwarzach zu einem aufstrebenden Ort. Heute ist es ruhig geworden um die flächenmäßig kleine Gemeinde, doch das neue Marktzentrum soll Schwarzach neu beleben.

Beschreiben Sie die Struktur Ihres Ortes!
ANDREAS HAITZER: „Wirtschaftlicher Schwerpunkt des Ortes sind das Kardinal Schwarzenberg'sche Krankenhaus, die SAG, Color Drack und die Firma Glas und Metall Weissofner. Das Krankenhaus und die ÖBB waren früher die Entwicklungsträger unseres Ortes und förderten den Bevölkerungswachstum maßgeblich. Auch heute ist das Krankenhaus Gesundheitsversorger des Innergebirgs und sichert mit über 950 Beschäftigten hochqualifizierte Arbeitsplätze. Das bringt natürlich dem gesamten Bezirk etwas. Zusammen mit den zuvor genannten Betrieben ist das Krankenhaus wirtschaftlich sehr wertvoll für Schwarzach.“

Schwarzach muss nicht, wie viele andere Gemeinden im Pongau, über Abwanderung klagen, worauf führen Sie das zurück?
ANDREAS HAITZER: „Schwarzach verzeichnete in den letzten Jahren sogar einen Bevölkerungszuwachs. Gründe dafür sind bestimmt die, seit fünf Jahren laufende, Generalsanierung der Siedlung Neue Heimat, der Neubau der Wohnungsanlage in der Forststraße bzw. in der Dr.-Alois-Vogel-Straße, sowie die frühe Etablierung einer Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten. So können beide Elternteile in Schwarzach arbeiten gehen.“

Wieviel Budget steht Ihnen 2011 zur Verfügung?
ANDREAS HAITZER: „Wir budgetieren 7,5 Millionen Euro im ordentlichen Haushalt und 1,5 Millionen Euro im außerordentlichen. Mit diesem Geld sind viele Projekte für dieses und kommende Jahre geplant. Zum Beispiel wollen wir den Kindergarten Siedlung um ein Stockwerk erweitern, die Sanierung bzw. der Neubau der Festhalle steht an und wir möchten das Kinder- und Jugend-Skisprungzentrum für das Land Salzburg in Schwarzach beheimaten.“

Befürworten Sie den Vorschlag die Ortstaxen-Obergrenze anzuheben?
ANDREAS HAITZER: „Auf jeden Fall wäre eine Anhebung auf zwei Euro angebracht und hilfreich. Für Schwarzach alleine wäre das zwar nicht so relevant, aber im Verband der Sonnenterrassen Gemeinden (Schwarzach, Goldegg und St. Veit) verzeichnen wir ca. 160.000 bis 180.000 Nächtigungen jährlich. Eine Ortstaxenanhebung auf zwei Euro würde für uns 160- bis 180.000 Euro Finanzkapital mehr bedeuten.“

Wo wir gerade von den Sonnenterrassen Gemeinden sprechen – wie arbeiten die Gemeinden Schwarzach, Goldegg und St. Veit zusammen und ist der Zusammenschluss der Tourismusverbände ein weiteres Ziel?
ANDREAS HAITZER: „Durch die nahe Lage unserer drei Gemeinden bieten sich ‚Synergien‘ und Verbände an. Zum Beispiel haben wir in Schwarzach die Sprengelhauptschule für die drei Gemeinden und es gibt auch eine gemeinsame Bäderkarte. Bereits seit 15 Jahren wird über eine ‚Zusammenlegung‘ der TVBs diskutiert, aber ohne bisherigen Erfolg. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, da viel Geld gespart werden könnte.“

Mit welchen konkreten Problemen sieht sich Schwarzach konfrontiert und welche Gegenmaßnahmen werden seitens der Gemeindevertretung aktuell vorbereitet, um dagegen zu steuern?
ANDREAS HAITZER: „Ein vorrangiges Problem bildet die Kinderbetreuung. Um alle Altersgruppen adäquat betreuen zu können, liegen folgende Projekte vor uns: Der Kindergarten Siedlung wird um ein Stockwerk erweitert. Dort werden zwei Krabbelgruppen Platz finden, um die Betreuung der Kleinstkinder zu gewährleisten. Weiters muss die Nachmittagsbetreuung in der Volksschule bis 17 Uhr eingeführt werden. Sonnenterrassen-Übergeordnet stellt die Busverbindung innerhalb der drei Gemeinden ein Problem dar. Die Erreichbarkeit zwischen Schwarzach, St. Veit und Goldegg ist schwierig und soll bis zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2011 verbessert werden. Konkret soll eine Linie von Schwarzach nach St. Veit, weiter nach Urpass und bis Weng eingerichtet werden. Ein weiterer Bus soll von Schwarzach nach Goldegg und wieder zurück fahren und eine dritte Kleinbuslinie möchten wir zwischen Böndelsee und dem Buchberg etablieren.“

Welche wichtigen Projekte stehen in Ihrer Amtsperiode darüber hinaus noch an?
ANDREAS HAITZER: „Das im Frühjahr anlaufende Großprojekt, die Neugestaltung des Marktzentrums Schwarzach mit einem Investitionsvolumen von ca. 15 Millionen Euro ist aktuell vorrangig. Wir erhoffen uns durch den Neubau eine Wiederbelebung des Ortszentrums. Mehr als die Hälfte der Fläche soll gewerblich genutzt werden, das Gemeindeamt zieht in den Neubau um und 20 bis 25 Wohnungen werden darin beheimatet. Das Einzugsgebiet, das über die Sonnenterrassen Gemeinden hinaus, auch bis Dorfgastein, Lend und Embach reicht, soll die Etablierung eines dritten großen Verbrauchermarktes in Schwarzach möglich machen. Wir würden auch gerne das Kinder- und Jugend-Skisprungzentrum für das Land Salzburg in Schwarzach beheimaten und zwar auf dem Geländer, wo auch jetzt schon die Nachwuchsspringer üben. Konkret würde das drei Schanzen in den Größen K15, K25 und K40 fordern, wie auch Räumlichkeiten für Springer und Technik, daneben eine Beschneiungsanlage, eine Aufstiegshilfe und Sprungmatten für das Sommertraining. Wesentlich ist hier noch die Frage der Finanzierung. Letztendlich wird bis 2014 auch die Sanierung bzw. der Neubau der Sport- und Festhalle ein Thema werden, wo vielleicht sogar ein Neubau günstiger ausfallen würde als eine Generalsanierung. Auch darf nicht die Weiterführung der Siedlungssanierung Neue Heimat und der letzte Bauabschnitt der Wohnanlagen in der Forststraße vergessen werden.“

Wie sieht das Verhältnis der politischen Lager in der Gemeindestube aus?
ANDREAS HAITZER: „Die Zusammenarbeit ist wirklich sehr gut. 21 Gemeindevertreter bedeuten 21 Chancen für Schwarzach. Die Zusammenführung der Chancen ist das Ziel und ich sehe mich als Kommunikator zwischen den Ideen.“

Interview: Julia Baumgärtner

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