Bewohner bangen um Heim
Trotz Regierungsbeschluss sind Grüne gegen eine Generalsanierung des St. Vinzenzheimes.
SCHWARZACH. "Unfassbar die Aussage von den Grünen, das St. Vinzenzheim ist es nicht Wert, saniert zu werden", poltert Schwarzachs Bürgermeister LAbg. Andreas Haitzer. Er war einer der ersten, der von den Plänen der Grünen gehört hatte, wonach die Behinderteneinrichtung doch nicht für rund 19 Millionen Euro generalsaniert werden soll.
"Arbeit nicht zeitgemäß"
„Mit der Realisierung des geplanten Großbauvorhabens im St. Vinzenz Heim in Schernberg würden wir Strukturen zementieren, die nicht zu einer besseren Inklusion von Menschen mit Behinderung beitragen“, betont die Grüne Sozialsprecherin LAbg. Kimbie Humer-Vogl. Das von der Vorgängerregierung beschlossene Projekt, welches vorsieht, Wohnheime für Menschen mit Behinderung in Schernberg zu sanieren und auszubauen, widerspräche der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung.
Diese gibt als Ziel vor, die Zahl der in Heimen betreuten Betroffenen zu senken und stattdessen deren Integration in die Gesellschaft durch kleinere Wohneinheiten voranzutreiben. „Die Unterbringung von Menschen mit Behinderung in großen Heimen wie in Schernberg ist ein Konzept aus dem vergangenen Jahrhundert", so Humer-Vogl.
Ferngesteurte Entscheidung
Auf völliges Unverständnis bei AK-Präsident Siegfried Pichler stößt die Entscheidung von den Grünen und so kritisiert er Soziallandesrat Heinrich Schellhorn, den Umbau des Behindertenheims Schernberg bei Schwarzach zu schubladieren. „Herr Schellhorn macht es sich zu einfach, vom Schreibtisch aus von anderen Konzepten zu schwärmen. In Schernberg gibt es akuten Handlungsbedarf!“
170 Bewohner mit ihren Familien, 180 Mitarbeiter und schließlich auch der Träger der Einrichtung haben sich auf bestehende Entscheidungen und Pläne verlassen, zumal schon seit 2004 an einem Konzept zur Sanierung gearbeitet wurde. Weiters kritisiert Pichler: „Schellhorn war noch nicht vor Ort, aber trifft Entscheidungen. Wer so wie ich bereits mehrmals in Schernberg war und die Zustände und Bedingungen kennt, weiß, wie dringend gehandelt werden muss!“
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