(K)Ein Duell um B‘hofen
In Bischofshofen betreiben Wetti Saller und Hansjörg Obinger Wahlwerbung, aber „keinen Wahlkampf.
BISCHOFSHOFEN. In der Pongauer Metropole Bischofshofen herrschen in den letzten Jahren klare Verhältnisse: Die Mandatsmehrheit in der Gemeindestube liegt bei der SPÖ, den Bürgermeistersessel besetzt aber mit Jakob Rohrmoser seit 15 Jahren ein „Schwarzer“. Das wird sich nun aber ändern. Rohrmoser kandidiert nicht mehr, schickt stattdessen ÖVP-Stadträtin Barbara Saller ins Rennen. Und auch ihr Gegner ist mit Vizebürgermeister Hansjörg Obinger (SPÖ) kein Unbekannter.
Bezirksblätter: Mit welchem Ziel gehen Sie in die Wahl am 9. März 2014?
WETTI SALLER: Ich bin sicher nicht die Favoritin bei der Bürgermeisterwahl in Bischofshofen, aber dennoch gehe ich optimistisch in die Abstimmung. Darüber hinaus wollen wir die „Absolute“ der SPÖ brechen. 2009 sind uns dazu nur 56 Stimmen abgegangen.
HANSJÖRG OBINGER: Ich befasse mich überhaupt nicht mit Prognosen zum Wahlausgang. Unsere Bestandstruppe hat mit neuen Persönlichkeiten eine starke Ergänzung erhalten. Sie SPÖ-Bischofshofen leistet konstruktive Arbeit und das wissen unsere Wähler.
Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach in Bischofshofen ehestmöglich umgesetzt werden?
OBINGER: Zum einen muss die Versorgungskette noch fertiggestellt werden. Das heißt, dass leistbarer und barrierefreier Wohnraum für Bischofshofener jeden Alters gewährleistet wird. Ein soziales Kinderbetreuungsangebot ist ebenso wichtig wie die Revitalisierung der Wohnungen in der Leitgebstraße oder die Erweiterung des Freizeitangebotes.
SALLER: Die Ansiedelung guter Betriebe wär mir ein Anliegen, dass wir unsere Arbeitskräfte in Bischofshofen halten können. Wohnungseigentum soll leistbar sein und – nachdem in letzter Zeit viel gebaut wurde – soll auch der Mensch an sich wieder im Mittelpunkt stehen. Das gelingt über ein Bürgerbeteiligungsmodell, über aktive Integration Zugezogener aber auch durch die Stärkung der Familien. Dabei denken wir ein Familienmodell an– ähnlich dem Berndorfer Modell – welches Wahlfreiheit in Sachen Kinderbetreuung ermöglicht.
Das Thema „Tourismus“ scheint in Bischofshofen länger schon ein Stiefkind zu sein. Würden Sie hier Maßnahmen setzen?
SALLER: Natürlich ist die Ankurbelung des Tourismus wichtig. Einen Impuls haben wir dazu bereits mit der Marke „Erz der Alpen“ gesetzt. Darüber hinaus wollen wir das Ortsmarketing und Citymanagement fortführen.
OBINGER: Wir wollen ein Stadthotel und werden interessierte Betreiber seitens der Gemeinde unterstützen. Zielgruppen könnten Wirtschaftskunden und Gäste vom Tauernrad- und Wanderweg sein. Vielleicht bringt auch ein „Stadtmarketing NEU“ zusätzlich Chancen. Und: Die ÖBB Remise könnte als Veranstaltungszentrum etabliert werden.
Charakter zeigt, wer auch dem Konkurrenten Gutes abgewinnen kann. Was zeichnet Ihren Gegenkandidaten aus?
OBINGER: Wetti Saller ist sicher herzlich und neigt nicht dazu, nur jemanden wegen seiner Funktion zu kennen. Es war bislang immer angenehm, mit ihr zu arbeiten.
SALLER: Hansjörg Obinger schätze ich, weil er konsequent in der Sache ist. Er ist zuverlässig und verlässlich. Ich kann gut mit ihm zusammenarbeiten.
Sie beide sind beruflich erfolgreich. Verzichten Sie für das Bürgermeisteramt darauf?
SALLER: Ich habe den landwirtschaftlichen Betrieb bereits an meinen Sohn übergeben. Auch die Kögerlalm und der Bauernmarkt sind in guten Händen– ich wär dann also Vollzeitbürgermeisterin. Nach 25 Jahren Gemeindearbeit fühle mich fit und bereit und bin überzeugt, dass ich viel für Bischofshofen bewegen kann.
OBINGER: Ich liebe meine Arbeit als Lokführer, noch mehr aber jene als Politiker. Deshalb nehme ich mir die Zeit als Vollzeitbürgermeister. Mit der absoluten Mehrheit haben wir Bischofshofen weiterentwickelt. Die Gemeinde war und ist schuldenfrei und die durchgängig sichtbare Leistung wissen die Wähler zu schätzen.
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