Petition gegen einen Auffangparkplatz
Parkplatzproblem in Werfenweng ruft zwei Interessensgruppen auf den Plan – sanft mobil oder gastfreundlich?
Auch in einer sanften Mobilitäts-Gemeinde will geparkt werden – nur wo, das ist in Werfenweng noch nicht ganz klar. Lassen einerseits die infrastrukturellen Gegebenheiten im Ortszentrum wenig Raum zum Parken, sieht sich die Gemeinde gegenüber ihren Gästen andererseits auch zur möglichst autofreien Optik verpflichtet – "immerhin arbeiten wir seit 20 Jahren an der sanften Mobilität für unser Werfenweng, was uns auch als touristischer Werbewert dient", so Ortschef Peter Brandauer (ÖVP), "immer wieder beanstanden Urlauber das stark zugeparkte Zentrum und fragen, wie sich das mit sanfter Mobilität verträgt." Auch aufgrund dessen wurde bereits ein Workshop für interessierte Bürger zur Lösung der Parkplatzsituation einberufen. Eine Idee an der schon seit längerem festgehalten wird, ist ein Parkplatz vor dem Ort, der vor allem die Tagesgäste bündeln und z.B. mit Shuttles ins Zentrum bringen soll. Genau das will eine Interessensgruppe von Wirten, Gastronomen und Betreibern nicht. Eine Petition gegen einen Auffangparkplatz vor dem Ort für Tagesbesucher wurde gestartet – und zwar weil: "Wir wollen, dass Tagesbesucher weiterhin ungehindert dort hinfahren können, wo sie hin wollen – das natürlich kostenfrei. Wir sind nicht dafür, den Gästen die Anreise nach Werfenweng zu verkomplizieren bzw. diese mit Kosten zu verbinden. Das bringt uns keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Tourismusgemeinden", erklärt Alois Rettenbacher jun. vom örtlichen Gasthof Barbarahof seine Beteiligung an der Petition. Rund 20 "Gleichgesinnte" haben die Petition unterschrieben, weil sie Umsatzeinbußen befürchten. Schließlich könnten sich Tagesausflügler aufgrund der komplizierten und kostenaufwändigen Parksituation ein anderes Ausflugsziel suchen.
Welcher Gast braucht was?
Bürgermeister Brandauer versteht die Bedenken nicht, schließlich würden viele Gäste genau wegen der verkehrsberuhigten Lage kommen. Weiter räumt er ein: "Es gilt zu sichten, welche Besucher wir wie und wo bedienen können. Ich sehe kein Problem darin, Spaziergänger bereits vor dem Ort zum Parken zu motivieren. Dass die Skigäste der Zaglau von der Diskussion ausgeschlossen sind, ist klar. Sie können natürlich weiterhin bis zur Talstation zurückfahren", erklärt Brandauer, wie er sich eine zielgruppenspezifische Parkplatzlösung vorstellen könnte. Bis zum Sommer 2014 soll feststehen in welche Richtung es diesbezüglich gehen soll. Brandauer fordert auf, aktiv in den Workshops mitzuarbeiten.
Einmal noch mitreden
Inwieweit in das Konzept aber noch eingegriffen werden kann, fragen sich die "Gegner", denn auf die Besichtigung einer "Modellgemeinde" würde nur noch eine Abschlussveranstaltung am 7. April folgen – hieß es in der Informationsveranstaltung vergangene Woche.
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