Entlang der B99
Regionale Kräfte wollen Römerstraße erlebbar machen
14 römische Meilensteine warten gereinigt und konserviert in der Straßenmeisterei Mauterndorf auf ihre Neuaufstellung entlang der B99, wo sie künftig in Untertauern, Tweng und weiteren Gemeinden entlang der ehemaligen Römerstraße präsentiert werden sollen.
TWENG, UNTERTAUERN. Gemeinsam mit den Gemeinden Untertauern im Pongau und Tweng im Lungau erhält das Land Salzburg einer Meldung des Landes-Medienzentrums (LMZ) zufolge 14 Meilensteine aus der Römerzeit für die Nachwelt, kartiert die historische Römerstraße und macht den historischen Verkehrsweg mit Hilfe von zeitgenössischer Kunst für Einheimische und Gäste erlebbar.
14 römische Meilensteine
14 römische Meilensteine seien bis vor einem Jahr noch an der Katschberg Bundesstraße (B99) im Lungau gestanden. Gereinigt und konserviert würden sie nun bis zu ihrer Neuaufstellung in der Straßenmeisterei Mauterndorf lagern, bis sie künftig in Untertauern, Tweng und weiteren Gemeinden entlang der "bedeutenden römischen Reichsstraße" präsentiert werden sollen. Einzelne Abschnitte der Trasse sollen wieder zugänglich gemacht und Geschichte zeitgemäß vermittelt werden. Der Fonds Kunst am Bau im öffentlichen Raum schreibt laut den Angaben des Landes Salzburg heuer einen Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung aus, mit dem Ziel, die Meilensteine und Teile der Römerstraße der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Das Projekt hat mich von Beginn an fasziniert. Hier werden Originale aus der Römerzeit mit modernen künstlerischen Mitteln erlebbar gemacht. So wird die Geschichte der Straße auf innovative Art erzählt“, zeigte sich Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold im LMZ-Bericht begeistert.
Die historische Römerstraße, die laut dem LMZ annähernd parallel zur B99 verläuft, wurde von der Landesarchäologie in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt in einem Geoinformationssystem erfasst und fotografisch dokumentiert. Noch im Original erhaltene Bereiche seien beispielsweise in Untertauern, beim Gnadenfall oder beim Johannesfall zu finden. Ein eindrucksvoller Abschnitt existiere bei der Wachtbrücke in Tweng, wo eine starke Steigung mit Serpentinen bewältigt worden sei.
Entfernungen und Selbstdarstellung
Die Meilensteine waren ursprünglich zwei Meter hoch und informierten die Menschen über Entfernungen. „Diese Meilensteine sind jedoch weniger serviceorientierte Informationsträger als vielmehr Mittel zur Selbstdarstellung der römischen Kaiser und gelegentlich auch der für die Bauausführung verantwortlichen Provinzstatthalter“, erläuterte Landesarchäologe Raimund Kastler in der LMZ-Meldung. Vermessen und dokumentiert worden seien die oft kaum noch sichtbaren Inschriften mit Distanzangaben und Kaisernamen von einem Geophysiker der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – seit 1. Jänner 2023 "GeoSphere Austria".
Auch interessant:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.