Aus für unrentable Filialen
Sparkasse spart im Lungau und Pinzgau und erweitert im Flachgau
Die Salzburger Sparkasse will ihr aus derzeit 70 Filialen bestehendes Netz optimieren. Für den Lungau und den Pinzgau bedeutet das Zusammenlegungen bisheriger Standorte – im Flachgau sollen bis 2014 dagegen drei neue Filialen entstehen.
SALZBURG (sos). Vor zehn Jahren hat sich die Salzburger Sparkasse aus Straßwalchen und aus Thalgau verabschiedet – jetzt sucht die Bank dort geeignete Objekte für die neuerliche Eröffnung von Filialen. „Wir haben damals nicht diese Entwicklung in den beiden Gebieten gesehen, die wir heute sehen. Das war im Nachhinein betrachtet nicht klug, aber wir stehen dazu“, sagt Sparkassen-Direktorin Regina Ovesny-Straka. Mit „dieser Entwicklung“ sind einerseits eine wachsende Bevölkerung, andererseits aber auch neu entstehende Gewerbegebiete gemeint.
„Straßwalchen wird eine Herausforderung“
Neben Thalgau und Straßwalchen soll auch in Niederalm eine neue Sparkassen-Filiale entstehen. In Thalgau und Straßwalchen könne man auf einen bestehenden Kundenstock – der der Bank seit dem Zusperren der Filialen vor zehn Jahren die Treue gehalten habe – aufbauen, dennoch werde vor allem Straßwalchen „eine Herausforderung“ werden, wie Ovesny-Straka sagt. Denn: Dort gibt es bereits vier bestehende Konkurrenten, in Thalgau und Niederalm jeweils „nur“ einen. „Wir werden Eröffnungsangebote haben, aber keine Dumpingpreise“, kündigt sie an.
Bei ihren Plänen lässt sich die Sparkasse von statistischen Marktdaten ebenso leiten wie von handfesten wirtschaftlichen Aspekten. Eine Filiale im ländlichen Raum rechnet sich ab 3.000 Einwohnern im Einzugsbereich und drei fix angestellten Mitarbeitern. Weil das nicht auf alle bestehenden Filialen zutrifft, werden einige – bei gleich bleibendem Mitarbeiterstand „gebündelt“. Konkret wird das Mariapfarr und Mauterndorf treffen, die beide im Standort Tamsweg aufgehen sollen. St. Michael soll dafür im Zuge eines Umbaus zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut werden. Und: Unken wird ebenfalls aufgelassen und mit Lofer fusioniert. „So etwas ist natürlich nicht immer willkommen, aber wir sind eine Aktiengesellschaft und liefern als solche unseren Aktionären Equity und eine Dividende“, erklärt Ovesny-Straka. Das Aus für drei Filialen untermauert sie am Beispiel Unken: „Dort haben wir 1.580 Bewohner im Einzugsbereich, 420 Beschäftigte und 51 Unternehmen. In Niederalm sind es knapp 8.000 Einwohner im Einzugsbereich, knapp 4.000 Beschäftigte und rund 300 Unternehmen. Das ist ein Unterschied.“
Mit Argusaugen werden Post- Bawag/PSK-Pläne beobachtet
Aber auch um die Filialen der Konkurrenz macht sich die Sparkasse Gedanken. Wie berichtet, will die Post bis Ende 2012 nur mehr 35 Filialen in Salzburg betreiben – die aber auch gleichzeitig Bawag/PSK-Standorte werden sollen. „Wir fürchten uns nicht, aber wir werden uns das genau anschauen und auf die Erfahrungen unserer Wiener Kollegen mit der dort starken Bawag zurückgreifen“, sagt dazu die Sparkassen-Direktorin.
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