Vom Garn zur Jacke
Büschelweise die Wolle der Lungauer Schafe verarbeiten

Franz Huber aus dem Lungau erklärt, wie man aus Schafwolle wärmende Kleidung fertigt und warum diese manchmal "kratzt". Schuld an diesem "kratzigen" Gefühl auf der Haut seien einzelne Härchen der Wolle, die abstehen und die Haut reizen.

MARIAPFARR. Diese würden jedoch mit der Zeit abbrechen und so helfe eine simple Methode gegen dieses "Pieksen": das Kleidungsstück oft tragen. Doch bevor aus dem Fell der Schafe etwas zum Anziehen wird, müssen etliche Arbeitsschritte durchlaufen werden.

Franz Huber bietet regelmäßige Führungen durch seinen Betrieb an.  | Foto: sm
  • Franz Huber bietet regelmäßige Führungen durch seinen Betrieb an.
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Diese zeigt Franz Huber in regelmäßigen Führungen durch seinen Betrieb, den 1949 der Vater — Willi Huber — gründete.

Wolle erst waschen, dann trocknen

Die Schafwolle kommt bei Huber in großen Säcken an. Bevor sie weiterverarbeitet wird, geht es zunächst in die Wäsche. Bei der Reinigung wird auch ein Teil des Schaffettes herausgewaschen, aber nicht alles, denn wie Huber erklärt: "Bei den Fabrikwaschungen kommt das Fett komplett raus, dadurch kann man die Wolle nicht mehr walken."

Der Walkjanker wird zunächst größer gefertigt, um nach dem Walken die richtige Passform zu haben.  | Foto: sm
  • Der Walkjanker wird zunächst größer gefertigt, um nach dem Walken die richtige Passform zu haben.
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Jetzt im Herbst sei die Wolle besser als die Frühjahrswolle, weil die Schafe den Sommer über auf der Alm waren und sich die Ernährung der Tiere auch in der Wolle widerspiegle.

Mischen, krempeln, zwirnen

Ist die Wolle sauber, kommen die Wollflocken zum Krempeln. Winzige Nadeln sorgen dafür, dass sich die Fasern in eine Richtung legen und sich ein weiches, fast transparentes Vlies bildet. Weiter wird es zum Vorgarn verarbeitet, wo die Fasern zusammengelegt werden.

Bis zu 8000 Meter Garn finden sich hier auf den Spulen.  | Foto: sm
  • Bis zu 8000 Meter Garn finden sich hier auf den Spulen.
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In der Spinnerei werden dann die weichen und dünnen Fäden in einer Zentrifuge gedreht, um die Reißfestigkeit zu erhöhen.

Aus der Lungauer Schafwolle und dem daraus gesponnenen Faden werden später Patschen, Jacken und Fäustlinge gefertigt.  | Foto: sm
  • Aus der Lungauer Schafwolle und dem daraus gesponnenen Faden werden später Patschen, Jacken und Fäustlinge gefertigt.
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Die stabilen Fäden werden anschließend beim Stricken weiterverarbeitet.

"Das Lungauer Muster wird mit der Hand eingestrickt, weil es schöner wird."

Eine Endlossocke entsteht

Mithilfe einer alten Strickmaschine wird etwa daraus eine Endlossocke gestrickt. Zehn Minuten braucht die Maschine für eine Socke. Ein weißer Faden, den Huber später händisch durchtrennt, markiert den Übergang zur nächsten Socke.

Die Maschine, die eine Endlossocke stricken kann. | Foto: sm
  • Die Maschine, die eine Endlossocke stricken kann.
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Mit weißen Fäden werden die Sockenenden "vernäht".  | Foto: sm
  • Mit weißen Fäden werden die Sockenenden "vernäht".
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Die weißen Fäden werden von Hand aufgetrennt, um die Endlossocke in einzelne Socken zu trennen. | Foto: sm
  • Die weißen Fäden werden von Hand aufgetrennt, um die Endlossocke in einzelne Socken zu trennen.
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Der Clou: die Maschine strickt neben Socken auch die Fäustlinge. Dazu muss Huber noch einen Hebel bewegen. Ein Klacken und Klickern geht durch die kleine Anlage, ein Hebel hebt sich, ein anderer senkt sich. Die Maschen drehen sich anders. "Die Trommel ist der Urcomputer", lacht Huber "er gibt vor, wie gestrickt wird und gibt den Impuls weiter an die Hebel."

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