Margareten
Online-Plattform soll Teilnahme an Deutschkursen erleichtern
- Laut Zahlen des vergangenen Jahres haben 75 Prozent der Schulneulinge in Margareten einen Bedarf an Deutschförderung.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Margaretens Bezirksvorsteher Michael Luxenberger (Grüne) kritisiert die Entscheidung des Fonds Soziales Wien, mit Anfang 2026 seine Deutschkurse einzustellen. Auf Bezirksebene sollen nun Maßnahmen gesetzt werden, um die Teilnahme an Sprachkursen zu erleichtern.
WIEN/MARGARETEN. Neues Schuljahr, gleiches Thema: Der Deutschförderbedarf in Margaretens Volksschulen ist groß, Sprachbarrieren gehören abgebaut, um die Inklusion der verschiedenen Bevölkerungsgruppen voranzutreiben. Doch wie soll das gehen, wenn die Stadt kein Geld für Investitionen in Bildung hat und vielmehr die Fördergelder streicht, fragt sich die Bezirksvorstehung im 5. Bezirk.
Margareten ist der Bezirk mit dem höchsten Deutschförderbedarf bei Schulneulingen – vergangenes Jahr waren es 75 Prozent. Für den Bezirk sind Sprachkurse auch außerhalb der Schulzeiten von großer Bedeutung. Deshalb führt die Entscheidung des Fonds Soziales Wien (FSW), mit Anfang 2026 seine Deutschkurse einzustellen, zu Unverständnis beim Bezirksvorsteher Michael Luxenberger (Grüne).
Wie der "Standard" berichtete, schränkt der FSW seine Investitionen ein, da laut dem zuständigen Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) der Bund für dessen Finanzierung zuständig sei. Angesichts der Budgetkrise könne man diese Zusatzleistung nicht mehr aufrechterhalten. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) bestritt die Zuständigkeit gegenüber der Zeitung.
Fleckerlteppich an Kursen
„Sprache ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe, daher ist ein einfacher Zugang zu Sprachförderangeboten unerlässlich. Sich auf gesetzliche Verantwortlichkeiten zu berufen und Deutschkurse zu streichen, wie das die Stadt Wien derzeit macht, blockiert die Zukunftschancen von Kindern und geflüchteten Personen“, betont der Bezirkschef.
Bereits jetzt müssen Lernmotivierte einen unübersichtlichen Fleckerlteppich überwinden, um einen passenden Deutschkurs zu finden. "VHS-Kurse, Lernangebote im Jugendzentrum, Spielerisches wie ´Gemma deutsch spielen´ oder Lernangebote, die sich speziell an Frauen aus Drittstaaten richten – alle mit unterschiedlichen Zeiten und Zugangsvoraussetzungen", heißt es aus der Bezirksvorstehung.
- Der Schlüssel für eine gute Inklusion ist die Sprache. (Symbolbild)
- Foto: Foto: Arthur Krijgsman/Pexels
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Mit dem Ziel, Sprachförderung einfacher zu machen, arbeitet man im Margaretner Amtshaus derzeit an einer Online-Informationsplattform. Auf dieser soll künftig ein gebündelter Überblick über alle Angebote bestehen.
Sprachkurs auch am Nachmittag
Indessen setzt man auf Bezirksebene Maßnahmen für neue Lernmöglichkeiten ein. Ein Antrag der Grünen Margareten in der Bezirksvertretungssitzung im September forderte kostenlose, außerschulische Angebote zum Deutschlernen für Kinder und Jugendliche im Bezirk. Gerade für Jugendliche sei die Sprache der Schlüssel zu Bildung, gesellschaftlicher Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben.
Kostenlose Kurse am Nachmittag sollen auf spielerische Weise Kindern und Jugendlichen die Spräche näher bringen. "Wir möchten allen Kindern und Jugendlichen im Bezirk die gleichen Startbedingungen ermöglichen“, erklärt Elena Jaklitsch, Bildungssprecherin der Grünen Margareten und selbst Lehrerin an einer Wiener Volksschule.
Der Antrag wurde in der Sitzung einstimmig angenommen. Nun sucht das Team der Bezirksvorstehung den Austausch mit relevanten Stakeholderinnen und Stakeholdern, um dem Beschluss nachzukommen. "Ein gleichberechtigter Start für alle Margaretnerinnen und Margaretner ist mir ein Herzensanliegen. Dabei ist die gemeinsame Sprache ein wichtiger Schlüssel für ein gutes Miteinander in Schule, in der Nachbarschaft und im Bezirk", so der Bezirksvorsteher abschließend.
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