Initiative VerkäuferInnen Wertschätzen
Supermärkte erlauben Trinkgeld für Angestellte
Ab sofort dürfen Mitarbeiter der Unternehmen Penny, Merkur, Billa, Bipa, Spar, 'reformstark Martin' und dm Trinkgelder annehmen. Dies hat eine Facebook-Gruppe ermöglicht.
WIEN. Motivationstrainer auf der ganzen Welt predigen es bereits seit Jahren, doch sehr selten gibt es dafür solch perfekte Beispiele wie dieses hier aus Wien: Die Initiative 'VerkäuferInnen Wertschätzen' in Zeiten des Coronavirus.
Denn damit wurde nun ein Meilenstein für Mitarbeiter der Unternehmen Penny, Merkur, Billa, Bipa, Spar, 'reformstark Martin' und dm gelegt: Ab sofort dürfen diese Trinkgelder für ihre derzeit überaus wichtige aber nervenaufreibende Arbeit annehmen.
Die Idee zur Initiative "VerkäuferInnen Wertschätzen"
Hiroshima Mandee verfolgte am Sonntag, 15. März, wie unzählige Menschen auch, die Nationalratssitzung rund um die Maßnahmen zum Coronavirus. Doch anstatt sich nach der Präsentation der möglichen Auswirkungen in Sorgenfalten zu üben, setzte sie sich vor ihren Computer und recherchierte nach Supermärkten, die ab Montag, 16. März, geöffnet hätten.
Dabei fand sie die Unternehmen Penny, Merkur, Billa, Bipa, Spar, 'reformstark Martin' und auch dm. Ihre Überlegung war: "In der kommenden Zeit werden nicht nur Ärzte Überstunden leisten müssen, sondern auch Mitarbeiter in Supermärkten werden an ihre Grenzen stoßen. Sie werden harte Arbeit leisten und zusätzlich mit sehr vielen Menschen in Kontakt treten." So schrieb sie alle größeren Ketten via Facebook an und fragte, ob sie künftig den dortigen Angestellten Trinkgeld geben dürfe. "Bislang war dies ja vertraglich verboten. Die Angestellten durften kein Geld annehmen", so Mandee.
Um alle Antworten koordinieren zu können, gründete sie eine eigene Facebook-Gruppe mit dem Namen "VerkäuferInnen Wertschätzen". Hier lud sie anfänglich nur ein paar Freunde ein, um auf die Idee aufmerksam zu machen und auch die Antworten der Supermarkt-Ketten zu präsentieren.
Ab sofort Trinkgelder für Supermarkt-Mitarbeiter erlaubt
Anfänglich waren die Supermarkt-Ketten skeptisch, doch da die kleine Facebook-Gruppe "VerkäuferInnen Wertschätzen" bereits nach vier Tagen mehr als 1.000 Mitglieder hatte, wurde die Erlaubnis für "Trinkgeld an Mitarbeiter" von Penny, Merkur, Billa, Bipa, Spar, 'reformstark Martin' und dm erteilt. Das Okay verbreitete sich in der Gruppe wie ein Lauffeuer, doch viele Mitarbeiter sind darüber noch nicht informiert worden. Daher der Appell von Initiatorin Hiroshima Mandee: "Jeder der wirklich einkaufen gehen muss, kann helfen. Ich betone auf das kleine Wort 'muss'. Nehmt einfach ein Sparschwein, Gurkenglas oder eine selbst gebastelte Trinkgeld-Box mit in die Filiale, stellt sie bei der Kassa auf, natürlich unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes zum Verkäufer, und erklärt den Mitarbeitern, worum es sich hierbei handelt. Bundesweit wurden bereits zahlreiche Trinkgeld-Boxen bei dringend nötigen Einkäufen verteilt. Die Verkäufer waren sehr gerührt und freuen sich, dass ihre Arbeit eine Wertschätzung erfährt."
Ein Tipp: Viele Mitarbeiter der teilnehmenden Filialen sind darüber noch nicht informiert worden. Haltet die Facebook-Gruppe auf Euren Handys bereit, dort finden sich alle offiziellen Antworten der Supermärkte als Screenshot eingebettet.
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