Wild-West in Schattendorf
Bursch feuerte drei Schüsse ab und drohte mit Gewalt

Richterin zum Angeklagten: „Das ist hier ein Gerichtssaal und kein Picknickraum!“ | Foto: Gernot Heigl
  • Richterin zum Angeklagten: „Das ist hier ein Gerichtssaal und kein Picknickraum!“
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3 Schüsse mit einer Schreckschusspistole, gefährliche Drohung, Nötigung und ein arrogant-präpotentes Auftreten vor dem Landesgericht Eisenstadt. All das hatte eindeutige Folgen für einen Burgenländer, 20, der nach zahlreichen Diversionen nun zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt worden ist.

SCHATTENDORF. „Das ist hier ein Gerichtssaal und kein Picknickraum“, fauchte Mag. Birgit Falb den Angeklagten an. Der völlig ungeniert und losgelöst, während seiner Befragung durch die Richterin, von seiner Red Bull-Dose trank. Nicht die einzigen Fauxpas des 20-jährigen Arbeitslosen aus dem Bezirk Mattersburg. Der HAK, HAS und einige Arbeits- bzw. Lehrjobs abgebrochen hat bzw. hinausgeworfen worden ist. Sogar das AMS hat ihn wegen nicht wahrgenommener Termine gesperrt.

Ein Gerichtssaal, kein Picknickraum

Einkommen somit gleich null. Deshalb wohnt der Bursch bei seinen Großeltern und freut sich dort über warmes Essen und gemachte Wäsche. Erteilte im Verhandlungssaal 8 des Landesgerichtes Eisenstadt dann sogar der Richterin eine Lektion. Indem er ihr erklärte, dass er lieber sein Geld für sich arbeiten lässt, als selbst zu arbeiten. Deshalb habe er in Krypto-Währung investiert. Er hat zwar nur mehr 2.000 Euro Guthaben, weil die Kurse gefallen sind, aber „das wird schon wieder!“

Generell sieht er seine Zukunft im Online-Marketing, denn mit normalen Berufen habe er es nicht so richtig und will sich diesbezüglich nicht rechtfertigen, „weil ich das hier nicht muss!“ Um dann festzuhalten: „Ich zeige den Leuten, wie man Geld verdient!“ Aufgrund seines mehrmals süffisanten Lächelns kassierte der Angeklagte auch dafür eine Ermahnung seitens der Vorsitzenden. Die dann darauf hinwies, dass er bereits vier Diversionen hatte, unter anderem wegen Suchtgiftes, die aber offenbar nichts gebracht haben.

Drei Schüsse vor Wohnhaus

Wegen des nuschelnden Schlendrians des Beschuldigten gab es durch die Richterin neuerlich eine Standpauke mit dem Hinweis: „Setzen sie sich gerade hin und sprechen sie deutlich!“ Erst jetzt konnte der Staatsanwalt den Strafantrag vortragen, in dem er dem 20-Jährigen Nötigung und gefährliche Drohung vorwarf. Weil er „in Schattendorf, am 05.05.2023, zwei Personen zum Verlassen eines Ortes genötigt hatte, indem er sagte, er zähle von 5 bis 0 - und wenn sie bis dann noch nicht gegangen wären, werde er ihnen eine Watsche geben!“ Dann habe der Bursch, vor dem Haus eines der beiden Opfer, mit seiner Schreckschusspistole in der Nacht drei Schüsse abgefeuert. Und diese Machtdemonstration untermauert, in dem er weitere Gewalt per Instagram-Audio-Nachricht ankündigte.

Messer-Bedrohung falsch verstanden

Dazu sei es gekommen, weil er seinen Bruder falsch verstanden hatte. Er war der Meinung, „es gehe um eine Bedrohung mit einem Messer, um Abstechen, dabei war es so aber gar nicht. Ein Missverständnis!“, so der Burgenländer „Also, ja, ich bin schuldig! Mein Beschützerinstinkt eben. Dabei waren das Freunde von meinem Bruder, da habe ich die Situation wohl nicht richtig eingeschätzt!“ „Das geht gar nicht!“, machte die Vorsitzende zwischendurch klar. Um vom Angeklagten zu hören, dass er „aber eh keine Gewaltprobleme habe!“ Daraufhin folgte eine persönliche Entschuldigung des Burschen bei den beiden als Zeugen geladenen Opfern.

Richterin Mag. Birgit Falb verhängte eine bedingte Haftstrafe von 2 Monaten, Probezeit drei Jahre und verordnete parallel dazu ein Antiaggressionstraining sowie Bewährungshilfe. Der Beschuldigte akzeptierte, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Urteil nicht rechtskräftig.

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