Flüchtlingsdebatte in Antau
Aufklärung von Landespolizeidirektion und Caritas zum kontroversiellen Thema
ANTAU (RO). In seiner Funktion als Gemeinde-Jugendreferent lud GR Alexander Ochs, beruflich Polizist, unter der Schirmherrschaft von Vzbgm. Herbert Zarits, vor kurzem zum gegenwärtig ständig präsenten Thema Asyl ins Gasthaus Rimpfl ein.
Der stellvertretende Landespolizeidirektor Generalmajor Werner Fasching, sowie Mattersburgs Stadtpfarrer Günther Kroiss, als geistlicher Beistand der Caritas, referierten über die Durchführung von Asylanträgen, über die Perspektiven von Flüchtlingen im Land und gingen auf viele Fragen der rund 65 Teilnehmern aus der Bevölkerung ein.
Farhad, ein 19-jähriger afghanischer Flüchtling, der bereits drei Jahre in Mattersburg lebt und mit elf Jahren seine Eltern und Geschwister verließ um in Europa sein Glück zu suchen, berichtete über die Zustände vor und bei seiner Flucht.
„Mein Bruder wurde mit 11 Jahren von den Taliban-Milizen (radikale Islamisten) die auch die Bevölkerung unterdrückte, zur Kampfausbildung eingezogen, ich bin noch vorher geflohen.“
„Warum die Veranstaltung“?
„Ich habe Bedürfnis zu informieren und ich bin für den Schutz von hilfsbedürftigen Menschen, will Empathie und Verständnis für die Flüchtlinge schaffen“, so GR Ochs, der in den letzten Wochen, als Polizist in Wien, die armen Kinder am Bahnhof schlafen sah und auch einige Gespräche mit Flüchtlingen führte.
„Natürlich wird auch das Grundrecht auf Asyl oft missbraucht und ich denke, das solche Veranstaltungen wichtig sind, um sich auch darüber und vieles andere grundsätzlich zu informieren, ich halte mich da an Hugo Portisch und sage: es hilft nur Aufklärung, Aufklärung….“.
Generalmajor Fasching berichtet, dass die rund 280.000 Flüchtlinge der letzten Wochen Großteils weitergegangen sind, pro Tag werden in Österreich rund 500 Asylanträge gestellt, im Burgenland sind derzeit 1644 Flüchtlinge untergebracht. Rund 350 Betten zusätzlich werden noch bis Ende November gebraucht.
„Extremismus und Terrorismus ist eine abstrakte Gefahr, es braucht keiner Angst zu haben.“
„Bei aller Kritik an Ungarn die zu hören ist: Orban tut genau das was die EU zum Schutz der Außengrenze vorschreibt.“
Pfarrer Günther Kroiss: „Drei Gruppen - die Regierung, die Rebellen und die IS, die Angst und Schrecken verbreitet, „zwangsrekrutiert“ junge Männer, die davor flüchten.“
„Es sind keine Wilden die da kommen, es sind viele Leute die Jobs mit Verantwortung, Familie und gesunde Strukturen, mit hohem Standard hatten, viel Einfühlvermögen ist aber notwendig um zu begreifen wer woher kommt.“
Bgm. Adalbert Endl der entschuldigt später kam erschüttert, irritiert, äußerte seine Bedenken zu der Lage: das "Alles rein" von Merkel und Kollegen war ein schwerer Fehler!
Bürger am Wort - was noch zu hören war:
Wo kann man helfen? – die sich engagieren wollen sollen gefördert werden - viele Politiker sind intellektuell und geistig mit der Situation überfordert - die Politik hat sich weit zurückgelehnt, vorläufig keine Flüchtlingspolitik passiert – in Ströme und Situation hineindenken - Bewusstseinsbildung durch sachlichen Diskussionen schaffen - Extremismus und Terrorismus missbraucht Religion - die Bevölkerung wird belogen und betrogen – es sind eher rechtsextreme Ausschweifungen zu befürchten - unser Problem ist nicht Islamisierung sondern Entchristlichung.
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