"Aliens" im Bezirk Melk gelandet!

- <b>Japanischer Staudenknöterich</b> entlang der Pielach.
- Foto: privat
- hochgeladen von Michael Hairer
Fremde Pflanzenarten erobern seit Jahren unseren Bezirk und vernichten dabei einheimische Gewächse.
BEZIRK. Japanischer Staudenknöterich, indisches Springkraut oder amerikanische Goldrute. Viele eingeschleppte Pflanzenarten vermehren sich explosionsartig und verdrängen heimische Arten. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Melk umgesehen, wo die "Aliens" schon gelandet sind und was dagegen unternommen wird.
Chinesische Wachau
In der Gegend rund um die Wachau findet sich vor allem der chinesische Götterbaum. "Er wuchert sehr und verdrängt heimische Gehölze und Pflanzen", berichtet der Biologe Hannes Seehofer. "Man bringt ihn kaum mehr weg und nur umschneiden ist ein Fehler, da unzählige Junge nachkommen." Die bereits seit mehreren Jahrzehnten angesiedelte Pflanze erkennt man vor allem an ihren stinkenden Blättern.
Japanisches Wildfutter
Entlang der Pielach trifft man besonders oft auf den japanischen Staudenknöterich. "Dieser wird oft von der Jägerschaft als Futterpflanze in die Natur ausgebracht, aber leider nicht wirklich vom Wild angenommen", erzählt Seehofer. "Der Staudenknöterich verdrängt heimische Pflanzen und bildet großflächige Bestände, die man kaum mehr wegbringt."
Allergiker aufgepasst
Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Ragweed (auch Traubenkraut bzw. Ambrosie genannt) hat sich in Europa zu einer wahren Allergie-Plage für Millionen von Menschen entwickelt. Aus diesem Grund wurde vor kurzem eine eigene Online-Allergieplattform vorgestellt, die sich ausschließlich mit dem Thema und der Bekämpfung von Ragweed widmet. Die Website (www.ragweedfinder.at) macht es sich zum Ziel, Ragweedvorkommen öffentlich zu dokumentieren und aufzuzeigen, wo die Belastung für Allergiker besonders hoch ist. Bürger sind dazu eingeladen, Ragweed-Pflanzen online zu melden, sodass in Zusammenarbeit mit Gemeinden gezielte mechanische Maßnahmen gegen die Pflanze gesetzt werden können.
Zukunft bringt Veränderung>
Doch trotz der Bemühungen, die Ausbreitung ungeliebter Pflanzengäste zu verhindern, bleibt die Zeit der größte Gegner. "Die Flora wird sich natürlich auch weiterhin verändern. Das sieht man jetzt schon im Wald, wo sich trockenrestistentere Bäume durchsetzen", so Seehofer, der die Klimaerwärmung dafür verantwortlich macht und weniger die Umweltverschmutzung.
Auch in der Tierwelt wird es zu einer Wachablöse kommen, wie Seehofer zu berichten weiß: "Asiatische Marienkäfer gibt es in der Wachau sicher schon mehr als heimische, die vielleicht zur Gänze aussterben werden."
Zusammenfassend lässt sich über die willkürliche Ausbreitung von Pflanzen und Tieren in der Natur sagen: Dort wo kein Feind ist, lässt es sich unbeschwert leben.




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