Bezirk Melk: Die Kraft des "heißesten Sterns"
1.723 Photovoltaik-Anlagen gibt es im Bezirk. Klein-Pöchlarns Bürgermeister ist davon ein begeisterter Fan.
BEZIRK. Wärend im Nahen Osten Kämpfe ums Erdöl toben, schlägt unser Land einen anderen Weg ein. Bis Ende des Monats sollte der gesamte Strom in Niederösterreich aus erneuerbarer Energie kommen (Siehe Interview). Wesentlicher Faktor bei der Energie-Unabhängigkeit sind private und Gemeinde Photovoltaik-Anlagen.
Große Gemeindeanlage
"Wir sind heuer schon als erfolgreichste Photovoltaik-Gemeinden im Bezirk ausgezeichnet", sagt Klein Pöchlarns Bürgermeister Johannes Weiß voller stolz. Seine Gemeinde ist diejenige, die den größten Zuwachs an Kilowattstunden – 283,78 Kw – pro Einwohner hat. "Man muss aber dazusagen, die neue Anlage bei der Kläranlage hat dabei sehr geholfen", schmunzelt er.
Privat ein "Photo"-Fan
250.000 Kilowatt fließen dabei in die Kläranlage. Zwei weitere Gebäude, das Rathaus und der Bauhof, werden auch mit Sonnenenergie versorgt. Privat ist Weiß übrigens auch ein Fan der Zellen. "Vor fünf Jahren ließ ich bei meinem Haus eine PV-Anlage installieren. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen", so Weiß. Er gibt seinen überproduzierten Strom aber an die Energieversorger ab und spart sich dadurch einige Kosten. In acht Jahren wird er sich einen Akku anlegen, wenn sein Vertrag abläuft, um die gewonnene Energie komplett selbst zu nutzen. Er hofft auch, dass mehr Menschen umdenken und zu einer alternativen Energiequelle wechseln.
Umdenken findet statt
"Generell habe in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden", meint Ignaz Röster von der Energie- und Umweltagentur (eNu) in Amstetten zur Zunahme der PV-Anlagen in der Region. Förderungen würde dabei durchaus ein Rolle spielen, vor allem aber würde sich die Installation von PV-Anlagen bei Unternehmen zunehmend wirtschaftlich auszahlen.
Im Mostviertel (Amstetten, Waidhofen, Melk, Scheibbs) gebe es derzeit über 5.500 Anlagen mit einer Leistung von rund 54.000 kWp oder umgerechnet einem Jahresertrag von rund 53.000 MWh, erklärt Röster. Damit können rund 15.000 Haushalte versorgt werden.
ZUR SACHE: Ranking der "Sonnenkönige"
1.723 Photovoltaik-Anlagen sind im gesamten Bezirk auf den Gemeindegebäuden und Privathaushalte installiert. Klein-Pöchlarn ist die Gemeinde mit den höchsten Zuwachs an Kilowattstunden pro Jahr (283,78 Watt pro Einwohner) im Bezirk. Die meisten Anlagen stehen in Ybbs mit 104, die meiste Leistung bringen die Photovoltaikanlagen in Pöchlarn (1.029,65 Kilowatt) auf. Mehr dazu auf www.meinbezirk.at/sonnenkönige
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.