Wildunfälle im Bezirk Melk

"Das Rehe hat es einfach zurückgeworfen"

Tote Tiere und Blechschaden: BEZIRKSBLÄTTER-Leser berichten über ihre Unfälle mit Wildtieren.

BEZRIK. Über 28.000 Wildtiere sterben jedes Jahr auf Niederösterreichs Straßen. Und auch zwei Menschen sind vergangenes Jahr bei Wild-Unfällen gestorben (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). Zum Glück bleibt es aber bei den meisten Unfällen bei Blechschäden – wenn man in solch einer Situation von Glück reden kann.

Schilderungen von Leser

Unsere Leser erzählen von den Sekunden des Unfalls und über die Schäden am Auto. "Es war echt ein Schock für mich, und meine zwei Kinder waren auch hinten drin", berichtet Facebook-Userin Patricia aus Pöchlarn. Sie musste bei 100 km/h eine Vollbremsung hinlegen, da zwei Rehe auf die Straße hüpften. "Die Rehe hat es zurückgeworfen, ich musste schauen dass ich rechts bleib. Kurze Zeit später kamen vier Autos entgegen und eines war hinter mir. War eher Glück für alle anderen, sonst wäre sicher mehr passiert", so die Pöchlarnerin schockiert. Beim Auto wurden die Vorderfront und die beiden Türen auf der Seite beschädigt.

"Entspannung war futsch"

Ein entspannter Tag in der Therme Erding endete für Johannes Baumgartner und seinen Beifahrer. "Es war eine typische November-Herbstnacht, als plötzlich ein Reh von rechts kam. Mitten auf der Bundesstraße, diese noch gut befahren, so dass ich nur 70 km/h gefahren bin und keine Chance hatte irgendwie auszuweichen", meint Baumgartner. "Ich hörte es krachen, sah das Reh über mein Auto fliegen und dann kam ich nach der Vollbremsung auch zum Stehen." Sein Beifahrer konnte im ersten Moment nicht aussteigen, da seine Seite komplett eingedrückt war. "Na ja, die Entspannung vom Thermenurlaub in Deutschland war nun in einer Sekunde dahin", sagt er traurig. Obwohl der Matzleinsdorfer Walter Handl schon einige Unfälle mit Rehen hatte, blieben ihm einer oder – wenn man es genau nimmt – zwei im Gedächtnis.

"Ich fuhr vom Büro in der Nacht nach Hause, es war eine wunderschöne Vollmondnacht und der Tacho zeigte am Ortsende von Ornding (Richtung Matzleinsdorf) ca. 70 km/h, plötzlich springt ein Reh auf die Fahrbahn und schon war es passiert. Auto kaputt, Reh tot", erklärt Handl. Das Kuriose: Genau 28 Tage danach, wieder Vollmondnacht, Auto repariert, und um dieselbe Zeit fährt seine Frau von der Arbeit nach Hause und genau an derselben Stelle springt ein Reh auf die Fahrbahn und das Auto war wieder kaputt und das Reh war tot.

Überschlag mit dem Rad

Es muss aber nicht immer ein Auto sein. "Hatte vor ein paar Monaten einen Wildunfall mit dem Rennrad. Das Reh ist mir bei hohem Tempo vor das Vorderrad gelaufen. Hat einen ordentlichen Überschlag verursacht", erklärt der Melker Stefan Schweiger.

Tipps bei Wildunfällen

Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, die die Bergung durchführt. Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden.