Im Bett mit "Arabella"

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ST. LEONHARD/FORST. Aufstehen um drei Uhr früh? Ich glaube selbst mein Wecker ist erschrocken, als er mich zum ersten Mal in seiner langjährigen Dienstzeit um diese Uhrzeit aus dem Bett "rausläuten" musste.
Zugegeben, das anschließende Duschen und Anziehen hat dann etwas länger gedauert als gewohnt, aber spätestens beim Verlassen des Hauses – es herrschte noch finstere Nacht – hat mein Kopf seinen Schlummer-Modus in Richtung Aufnahme-Modus verlassen.
Mein Tag als Morgen-Radiomoderator kann beginnen.

Kaffee. Groß und stark.
Beim Eintreffen im Radio Arabella Niederösterreich-Studio in St. Leonhard am Forst erwarten mich bereits die beiden Moderatoren der "Aufgeweckt"-Morgen-Show, Jasmin Daurer und Christian Trinkl, sowie zu meiner großen Freude und Erleichterung auch eine Kaffeemaschine.
Während ich noch mit leichten Schlafentzugserscheinungen an meinem heißen Kaffeehäferl nippe – die Uhr im Büro zeigt zehn Minuten nach fünf – recherchieren Jasmin und Christian bereits eifrig an ihren Computern. Es gilt die heutige Show mit aktuellen Themen und Beiträgen zusammenzustellen. Christian ist für das Wetter und die Nachrichten zuständig, Jasmin für die allgemeine Moderation.
Obwohl die beiden erst seit wenigen Wochen zusammenarbeiten, wirken sie auf mich wie ein altes, klischeebehaftetes Ehepaar. Sie machen Witze, albern herum, necken sich gegenseitig und harmonieren trotzdem irgendwie.

Aufgeweckt? Fehlanzeige.
Noch zwei Minuten bis es sechs Uhr schlägt und die "Aufgeweckt"-Morgen-Show beginnt. Zusammen mit den beiden Moderatoren gehe ich in das Aufnahmestudio, welches nur durch eine Glaswand vom Büro getrennt ist, setze mir Kopfhörer auf und lausche gespannt. Plötzlich leuchtet ein rotes Licht auf. Es geht los. Wir sind live On-Air.
Ich staune nicht schlecht: Wie ein Wasserfall voll Motivation spulen Jasmin und Christian ihre ersten Moderationsminuten herunter. Ich hingegen fühle mich wie im falschen Film, würde ich doch ob meiner Müdigkeit kaum einen normalen, geschweige denn motivierenden und nach guter Laune klingenden Satz herausbringen. Und ich soll heute wirklich noch On-Air gehen?
Meine beiden Kollegen eilen nach ihrem ersten Sendeauftritt einstweilen zurück zum Schreibtisch und nutzen die kurze Musik-Pause, um weitere tagesaktuelle Nachrichten und Geschehnisse zu recherchieren. Diese werden dann in kurze und im Radio wohlklingende Texte verpackt.

Der Countdown läuft...
Wieder zurück im Studio beginnt schon der nächste Moderationszyklus. Im 15 Minuten-Rhythmus informiert dabei Christian die Hörer über das Wetter – jedes Mal in einer anderen getexteten Form (Anmerkung: Wetter und Nachrichten werden für gewöhnlich abgelesen und nicht frei gesprochen) – während Jasmin mit Anrufern plaudert, verschiedene Beiträge von Außenmitarbeitern live in die Show einspielt oder einfach nur zur Musik abtanzt. Es ist schon faszinierend, wie produktiv man so früh am Morgen arbeiten kann.
Nun aber kommt mein großer Auftritt. Der Studiocomputer vor mir zählt bereits in großen roten Lettern die letzten Sekunden herunter. Langsam aber sicher werde ich nervös. Ich kontrolliere noch schnell, ob die Kopfhörer richtig sitzen und dass das daran montierte Mikrofon nicht zu nahe an meinem Mund anliegt. Vier, drei, zwei – die Musik hat noch nicht ganz aufgehört zu spielen, da leuchtet bereits das On-Air-Zeichen über dem Studio rot auf und Jasmin beginnt zu sprechen. 50.000 Menschen werden mich gleich hören. Zum Teil liegen sie noch in ihren Betten, duschen sich, putzten die Zähne oder befinden sich auf dem Weg zur Arbeit. Nur keine Versprecher jetzt. Los geht's. Ein leises "Schönen guten Morgen" gleitet mir über die Lippen. Unglaublich. Mein erster Satz im Radio. Es fühlt sich gut an. Jasmin und Christian beginnen mit mir ein Gespräch – zumindest versuchen sie es, gebe ich mich doch unbewusst wortkarg. Und das ausgerechnet jetzt, wo mich die ganze (niederösterreichische) Welt live hören kann. Ich versuche auf die mir gestellten Fragen schön, klar und deutlich zu antworten. Ein eigenes Sprachtraining, wie es Radio-Moderatoren regelmäßig absolvieren, habe ich zwar im Vorfeld nicht gemacht, mir dafür aber sehr genau die Aussprache – insbesondere das runde "S" – meiner beiden Kollegen zu eigen gemacht.
Nach einer knappen Minute ist mein Auftritt auch schon wieder vorbei, und ehe man sich versieht, auch die "Aufgeweckt"-Morgen-Show. Nach insgesamt vier Stunden Radio und gefühlten 40 Stunden Schlaflosigkeit ist mein Tag als Radio-Moderator nun erledigt. Ab morgen werde ich meinen Start in den Tag wieder so halten wie gewohnt: und zwar im Bett mit Radio Arabella.

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