Prozess
Mostviertler Peiniger muss 13 Jahre lang hinter Gitter

Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz | Foto: Ilse Probst
4Bilder
  • Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz
  • Foto: Ilse Probst
  • hochgeladen von Sara Handl

Ende Juni 2021 wurde ein mittlerweile 66-jähriger Mostviertler wegen massiver Misshandlungen und Vergewaltigungen seiner Nichten in St. Pölten zu 13 Jahren Haft verurteilt (die Bezirksblätter berichteten). Der Beschuldigte legte volle Berufung ein und blieb bis zur Entscheidung am Oberlandesgericht im Mai dieses Jahres auf freiem Fuß.

MOSTVIERTEL. Mit Krücke und Sauerstoffgerät musste er nun in Wien die Rechtskräftigkeit des Urteils zur Kenntnis nehmen, worauf er wesentlich beweglicher zu seinem Fahrzeug eilte und nach Hause fuhr, um auf die Aufforderung zum Strafantritt zu warten.
Die Richterin am OLG betonte in ihrer Begründung unter anderem, dass die Abscheulichkeit der Taten keine Strafreduzierung zulasse. Die Einwände des 66-Jährigen, man habe Beweisanträge abgewiesen, die unter anderem an der Glaubwürdigkeit vor allem eines Opfers zweifeln ließen, blieben erfolglos. 13 Jahre Haft, sowie die Schadensforderungen in Höhe von 50.000, bzw. 100.000 Euro, die unter anderem Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz einbrachte, erachtete Verteidigerin Astrid Wagner vor der Berufungsverhandlung zwar für bei Weitem überzogen, wurden jedoch seitens des OLG in vollem Umfang bestätigt.

Vergangene Taten

Anlass des Verfahrens war das Verschwinden einer jungen Mutter im Jahr 1983, das erst vor drei Jahren zu Ermittlungen gegen deren damaligen Lebensgefährten führte. Andreas G., ein Angehöriger des 66-Jährigen, ist bis heute überzeugt, der Pensionist habe die Frau damals erschlagen und auf einem Grundstück seines Bruders verschwinden lassen. Der Verbleib der Frau konnte jedoch bis jetzt nicht geklärt werden, dagegen brachen drei Nichten ihr jahrzehntelanges Schweigen.

Demnach habe sich der Onkel, laut St. Pöltner Staatsanwältin Barbara Kirchner, zumindest an zwei Nichten sexuell vergangen, einer weiteren sei es gelungen, sich vor dem Schlimmsten in Sicherheit zu bringen. Das Martyrium der Frauen, mittlerweile 51, 50 und 48 Jahre, begann bereits in den 70-er Jahren und endete zumindest für die 50-Jährige erst 2005.

Bereits mit fünf Jahren sei sie den Übergriffen ausgesetzt gewesen und ab ihrem achten Lebensjahr habe er sie auch mehrmals täglich mit zunehmender Brutalität vergewaltigt, sogar als sie bereits verheiratet und schwanger war. Das zugefügte Leid sei laut Gutachter Werner Brosch in seiner Auswirkung bei beiden Nichten mit einer Querschnittslähmung vergleichbar.
Angst vor der Brutalität des 66-Jährigen beherrschte nicht nur das Leben dieser Nichten. Als Oberhaupt einer Großfamilie ließ er seinen Aggressionen vor allem gegenüber Frauen und Kindern freien Lauf. Doch erst beim Verfahren, aber auch während der Prozesspausen lüfteten Angehörige auch gegenüber den Bezirksblättern lang vertuschte Familiendramen.

13 Jahre Haft für Mostviertler "Clan-Chef"

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.