Seltene Fischarten in der Melk
BEZIRK MELK. In der letzten Ausgabe der BEZIRKSBLÄTTER wurde ein Auge auf die Wasserqualität der Melk geworfen. Eng damit verknüpft ist auch die Frage, wie naturnah sich der Fluss noch zeigt. Dazu gab und gibt es auch einige Renaturierungsprojekte.
Eine äußerst umfassende Unternehmung wurde im Jahre 2003 gestartet. Es nennt sich das EU-Huchen Life Projekt. Zuerst wurde die Mäandrierung des verbauten Flusslaufes vorgenommen. Dabei sollten Fischwasserzonen gebaut werden. Tiefe Gumpen und natürlicher Bodengrund wurden geschaffen. Eine möglichst autochthone Fischartengemeinschaft sollte aufgebaut werden. Im Zuge des Projekts wurden auch die Uferregionen mit heimischen Sträuchern und Bäumen bepflanzt. Zusätzlich fanden auch an der alten Melkschleife Aushubverfahren statt, die tiefe Zonen und Inseln entstehen ließen.
Rückkehr der Fische
Die Melkrampe wurde mit Fischaufstiegshilfen ausgestattet, um den Donaufischen den Aufstieg in die Melk zu ermöglichen. Außerdem wurden die Sohlstufe „Weißer Stein“ und die „Bauerwehr Zelking“ angepasst. Somit waren 15 Kilometer der Melk direkt mit der Donau verbunden und für die Fische passierbar. Der Erfolg wurde daraufhin auch von der BOKU Wien wissenschaftlich dokumentiert: Bei einer Fischzählung wurden bei den Aufstiegshilfen 2.100 Individuen erfasst. Darunter befanden sich auch 11 Zingel, eine sehr bedrohte Fischspezies. Auch der Huchen, der Namensgeber des Projekts, kehrte wieder zurück in die Melk.
Strukturverbesserungen
2019 wurde im Bereich der ehemaligen Eisenbahnbrücke zwischen St. Leonhard und Ruprechtshofen eine Strukturierungsmaßnahme umgesetzt, bei der in der Melk tiefere Zonen eingegraben wurden. Analog zu dieser bereits umgesetzten Maßnahme soll in den kommenden Jahren der Bereich zwischen der Melkbrücke bei Lunzen flussauf bis zur Melkbrücke in Rottenhof durch den Einbau von Buhnen strukturiert werden. Start der Verbesserung im Bereich Au ist im Herbst 2020 geplant.
"Von der Brücke in der Au bis zur Zwiesel soll angeschwemmtes Erdmaterial abgetragen werden, damit das vorgegebene Volumen des Flusses gegeben ist", sagt Leopold Gruber-Doberer vom Melker Wasserverband.
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