Mauthausen-Gruppen in Melk: Positive Statements gegen Hass im Netz

MELK. Jedes Jahr im Frühling veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ), die offizielle Nachfolgeorganisation der von ehemaligen KZ-Häftlingen gegründeten Lagergemeinschaft Mauthausen, ein großes Vernetzungstreffen. Dabei kommen ehrenamtliche Gruppen aus ganz Österreich zusammen, die sich - etwa an Außenlager-Standorten - ehrenamtlich engagieren und mit Gedenkveranstaltungen und aktueller politischer Bildung an die NS-Zeit und die Parallelen zu heute erinnern.

Strategien gegen "Hass im Netz"
Heuer war auf Einladung von Alexander Hauer, Obmann des Melker Gedenkvereins "MERKwürdig" die Melker Tischlerei der Schauplatz des Treffens, zu dem 28 Vereine aus ganz Österreich angereist sind.
Im Zentrum stand diesmal die Frage, wie dem zuletzt vielzitierten "Hass im Netz" sinnvoll begegnet werden kann und wie wirksame Gegenstrategien aussehen könnten. Dazu war mit Helmut Bronnenmayer ein ausgewiesener Social-Media-Experte zu Gast und gewährte einen Einblick in die komplexe Welt von Facebook und Co.

Positive Messages verbreiten
Am Ende waren sich die Vertreter der Regionalgruppen einig. Gemeinsam wollen sie rechten Hetz-Seiten wie dem FPÖ-nahen "unzensuriert.at" eine positive Message entgegensetzen. So etwa mit einer großen Kampagne im Rahmen der diesjährigen Befreiungsfeier in Mauthausen am 7. Mai 2017, die für Solidarität, Zivilcourage sowie "digitale Courage" werben wird.
Die Teilnehmer besuchten außerdem gemeinsam die Gedenkstätte Melk sowie das in der Birago-Kaserne erhalten gebliebene "Objekt 10", das im April 1944 als erste Unterkunft für rund 500 KZ-Häftlinge fungiert hatte.

Auch Bezirk gedenkt im Mai
Neben der großen Feier in Mauthausen wird auch im Bezirk Melk an mehreren Orten den Gräueln der NS-Zeit gedacht. Am 3. Mai wird in Hofamt Priel des Massakers an mehr als 200 Juden kurz vor Kriegsende gedacht und am 8. Mai findet auf der Gedenkstätte Melk die alljährliche Gedenkfeier statt.