Auf sich alleine gestellt

Das große Ziel von Christian Steinhammer ist die Europameisterschaft 2014 in Zürich.
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Christian Steinhammer vom USKO Melk spricht mit BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur Werner Schrittwieser über den Alltag eines Leichtathleten.

BEZIRKSBLÄTTER: Du warst heuer zum vierten Mal bei einer Crosslauf-Europamesiterschaft am Start. Wie lautet deine Resümee?
CHRISTIAN STEINHAMMER: Es waren die ersten Meisterschaften in der allgemeinen Klasse, hier ist die Dichte einfach viel größer beim Nachwuchs. Es war ein sehr schwerer Kurs zu laufen, dazu kamen aber auch noch Schnee und die frostigen Temperaturen. Im Ziel ist es mir noch nie so schlecht gegangen wie dort. Ich war kurz vor dem Erbrechen. Mit meiner Leistung und dem Zeitrückstand zur Spitze bin ich sehr zufrieden.

Du warst bester Österreicher auf dem 56. Gesamtplatz. Was macht deiner Meinung nach den Unterschied zu den anderen Ländern aus?
Die beiden Italiener und der Franzose die das Rennen dominierten, sind wahre Cross-Spezialisten und haben sich gezielt im Höhentrainingslager in Kenia darauf vorbereitet. Ich wusste hingegen erst zwei Wochen vorher, dass ich überhaupt dabeisein kann.

Warum ist es so schwierig, sich in Österreich als Leichtathlet zu behaupten?
Die Strukturen sind in Österreich nicht die Besten und die Leichtathletik hat leider einen sehr geringen Stellenwert. Im Gegensatz zu anderen Sportarten sind auch Förderungen Mangelware. Bei uns ist jeder Läufer ein Einzelkämpfer und es gibt kaum Trainer. Da die Kosten für Trainingslager oder Wettkämpfe nicht übernommen werden, muss man natürlich ganz genau überlegen, was man sich auch leisten kann.

Wie war dein Jahr 2012?
Heuer war es eine generell eher durchwachsene Saison. In Koblenz konnte ich über 5.000 Meter mit 14:24 eine neue persönliche Bestleistung aufstellen. Bei den Staatsmeisterschaften über 5.000 Meter erreichte ich den zweiten Platz.

Was sind deine Ziele für das nächste Jahr?
Ich möchte 2013 endlich den Staatsmeistertitel im Crosslauf holen. Weiters stehen im Herbst die Ö-Meisterschaften über 10.000 Meter in Kirchberg/Pielach am Programm. Sicherlich eine zusätzliche Motivation, da es ja quasi ein Heimrennen für mich ist.

Was möchtest du in deiner Karriere noch erreichen?
Mein gesamter Plan ist auf die EM 2014 in Zürich ausgerichtet. Somit wäre auch eine kleine Perspektive für Olympia 2016 in Rio da. Sollte ich die Qualifikation nicht schaffen, werde ich mir überlegen, einen Schlussstrich zu ziehen. Der Trainingsaufwand würde dann nicht mehr dafür stehen.

Was machst du wenn du nicht gerade Sport betreibst?
Wichtig ist das Laufen nicht als Job zu sehen, denn sonst wird es zum Zwang und macht vielleicht keinen Spaß mehr. Für mich ist der Sport zugleich auch Hobby. Freunde kommen dadurch leider sicherlich zu kurz, ich versuche aber meine Freundschaften zu pflegen.

Wie sehen deine Zukunftspläne privater Natur aus?
Ich denke momentan noch nicht dara, eine Familie zu gründen oder Haus zu bauen. Wenn ich dies mache, möchte ich einfach genug Zeit haben.

Hast du ein sportliches Idol?
Nein, ich lass mich lieber inspirieren, beispielsweise von den amerikanischen Langstreckenläufer. Diese sind sehr fokussiert und geben alles, um ihre Leistung zu steigern, machen aber auch Party und vermitteln eine solche Lockerheit.

Im Sport ist Doping ja immer wieder in aller Munde. Was ist deine Meinung dazu?
Doping ist teilweise ja mehr im Umlauf als sportliche Leistungen, es wird generell gleich mal alles hinterfragt, ob es überhaupt legal zustande gekommen ist. Ich wäre für eine Ausweitung der Kontrollen, nur somit könnte der Sport wieder ehrlicher werden.

Das große Ziel von Christian Steinhammer ist die Europameisterschaft 2014 in Zürich.
Christian Steinhammer spricht mit BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur Werner Schrittwieser über den Alltag eines Leichtathleten.

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