Clara Berger holt Silber bei Indoor-Meisterschaft
Rudern ohne Boot und Wasser
LOOSDORF. In den Wintermonaten verbringen die Ruderer unzählige Stunden auf Ruder-Ergometern. So auch Österreichs großes Nachwuchstalent Clara Berger aus Loosdorf. Die 18-Jährige trainiert derzeit drei bis vier Stunden täglich, aufgeteilt auf zwei Einheiten. „Rund 80 Prozent meines Trainingsumfanges sind lange Ausdauereinheiten am Rad oder Ruder-Ergometer. Dazu kommen noch ein paar spritzige Einheiten, Dehnen sowie Kraft- und Stabilisationstraining. Wenn es Zeit und Wetter zulassen bin ich auch immer wieder auf der Langlaufloipe anzutreffen, vorzugsweise in Lackenhof“, gibt Clara Berger einen Einblick in ihren derzeitigen Trainingsalltag.
Der Höhepunkt im Winter
Den Höhepunkt der Wintersaison markieren die Österreichischen Indoor-Meisterschaften. Die Athletin der Ruder Union Melk startete heuer erstmals bei den Leichtgewichts-Frauen und absolvierte die 2.000 Meter in einer Zeit von 7:36. Damit jubelte Clara Berger über die Silbermedaille. „Mit der Platzierung bin ich sehr zufrieden und auch ein wenig überrascht. Mit der Endzeit hingegen nicht, da ich mein Ziel von 7:30 doch klar verfehlt habe. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich mich erst an die neuen höheren Trainingsumfänge gewöhnen muss und nicht rechtzeitig vor dem Wettkampf zurückgeschaltet habe“, so das Resümee der jungen Loosdorferin.
Eine Frage der Balance
Die Grundbewegung unterscheidet sich am Ergometer nicht wesentlich von jener beim Rudern im Wasser. „Das Ziel ist jedoch ein anderes. Während man am Wasser sein Boot möglichst schnell und geradlinig von A nach B bringen möchte, schiebt man am Ergometer sein eigenes Körpergewicht immer wieder hin und her, um möglichst hohe Watt zu erreichen. Am Ergo braucht man zudem keine Balancegefühl. Hier hat man lediglich eine kleine Stange zum Anziehen anstelle der zwei Ruder“, schildert Clara Berger die Unterschiede.
Bis April steht weiterhin viel Grundlagentraining am Plan der 18-Jährigen. Sobald es wieder wärmer wird, geht es aber auch schnellstmöglich wieder aufs Wasser. „Im April sollten bereits die ersten Regatten stattfinden, aufgrund von Corona ist dies aber noch etwas unsicher. International gesehen habe ich für heuer noch keine Ziele definiert“, so Berger.
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