Der Bezirk Melk fährt voll auf Elektromobilität ab
Die Neuzulassungen von E-Autos in Niederösterreich nehmen nur langsam zu. Experten erklären die Gründe.
BEZIRK. Im Gegensatz zum E-Bike startet das E-Mobil nur sehr vorsichtig durch. Es zeigt sich zwar im Bezirk Melk ein positiver Trend an Neuanmeldungen im 1. Halbjahr 2016 (im Vergleich zu 2015), dennoch sind noch einige Schwierigkeiten zu überwinden.
Preis und Tankstellen
Zum einen ist da der Preisvergleich zu einem Benzin- oder Dieselauto. "Manche Kunden schreckt der Preis leider ab. Doch wer unbedingt auf die Elektromobilität umsteigen will, der kauft es auch um diesen Preis", erklärt der Inninger Autohändler Josef Swed.
Neben dem Preis wird auch das E-Netz kritisiert. Einige Gemeinden habe schon – insgesamt gibt es 39 registrierte E-Tankstellen im Bezirk – eine Aufladestation. "Wenn dies noch weiter ausgebaut wird, wird auch die Skepsis verschwinden", so Swed.
Viel agiler als Benziner
Gleiches kritisiert Michael Haidn vom Melker Autohaus Senker. Doch sieht man über Preis und Tankstelle hinweg, bringt ein E-Auto auf lange Sicht gesehen viele Vorteile. "Eine Tankfüllung kostet im Vergleich zu Benzin- und Dieselautos nichts, man zahlt keine motorbezogene Steuer und die E-Autos sind im Vergleich viel agiler mit einem geringeren Verbrauch als treibstoffbezogene Autos. Und der Umwelt schaden sie auch nicht", zählt Haidn die Vorteile auf.
Eine, die diese Vorteile schon genießt, ist die Melker Modeunternehmerin Daniela Koch. "Seit rund einem halben Jahr besitze ich einen Tesla. Beim Kauf war mir wichtig, umweltschonend und nachhaltig in die Zukunft zu fahren. Und um mich auch von den Ölkonzernen abzukoppeln", lacht Koch. In dieser Zeit ihrer E-Mobilität entdeckte sie schon einige Vorteile. "Ein E-Auto spart gegenüber einem Benziner viel Geld. Nicht nur die meist teuren Spritpreise fallen weg, sondern auch die Motorsteuer", so die Second-Hand-Shop-Besitzerin.
ZUR SACHE
Im ersten Halbjahr 2016 wurden in Niederösterreich 417 neu zugelassene E-Pkws registriert (erstes Halbjahr 2015: 183). Alleine im Bezirk Melk waren es 17 Stück (Steigerung von 1,3 Prozent zum Vorjahr).
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