70 Jahre Bezirksarbeitsgemeinschaft Mistelbach
Mit Chronik zum Jubiläumsjahr
Die „Bezirksarbeitsgemeinschaft Mistelbach“ im NÖ Blasmusik feiert am 14. Juni ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand im Stadtsaal Mistelbach eine Festveranstaltung statt.
MISTELBACH. Die musikalische Umrahmung übernimmt ein Bezirksblasorchester unter der Leitung von Bezirkskapellmeister Josef Pleil jun. und Bezirkskapellmeister Stv. Michael Dorn. Platzkonzert der Stadtkapelle Mistelbach ab 18 Uhr vor dem Stadtsaal.
Chronik über die letzten 70 Jahre
Bei diesem Festakt wird unter anderem die Chronik „70 Jahre Bezirksarbeitsgemeinschaft Mistelbach“ präsentiert. Diese Chronik - entstanden auf Anregung von Bezirksobmann Horst Obermayer – wurde von einer Historikergruppe in den letzten 1,5 Jahren erstellt, die sich aus folgenden Personen zusammensetzt:
- Horst Obermayer (Idee, Finanzierung, Organisation)
- Josef Pleil sen. (Einbringung von Erfahrungen)
- Karl Hirschvogl (Mitarbeit bei Jugendarbeit u. Kammermusik; Statistiken, Korrekturlesen)
- Leopold Schneider (Idee, Beratung, Recherche)
- Engelbert Exl (Blasmusikgeschichte, Komponisten, Quellen, Forschung, Archiv, Ideengeber)
- Herbert Frühwirth (Anlaufstelle, Redaktion, Sekretariat, Recherche, Konzert- u. Marschmusikbewertungen, Ehrenpreise, Foto-Zusammenstellung, Musikvereine, Ortsmusiken, Tanzkapellen, Jugendarbeit, Kammermusik, Jung & Junggeblieben, Gespräche mit Zeitzeugen, Forschungsreisender durch den Bezirk…)
Diese Chronik (450 Seiten –A4 Querformat) ist ab 14.6. um € 49,90 erhältlich. Der Inhalt des Buches ist dem beigefügten Inhaltsverzeichnis zu entnehmen.
Vorreiter
Im Vorjahr feierte der NÖ Blasmusikverband sein 70-jähriges Jubiläum, ein Jahr später wurde die Bezirksarbeitsgemeinschaft BAG Mistelbach gegründet. „Wir waren einer der ersten Bezirke, die eine BAG gegründet haben“, weiß Obmann Horst Obermayer. Das wird heuer gefeiert.
„Bei meiner ersten Sitzung als BAG-Obmann habe ich bemerkt, dass die ganzen jungen Blasmusikfunktionäre nichts mehr über die Gründungsphase der BAG wissen“, erzählt Obermayer. Also habe er sich die profunden Kenner und Urgesteine der Blasmusik-Funktionärsriege geschnappt und sie auf das Thema Chronik angesetzt: Josef Pleil aus Wolkersdorf, Engelbert Exel aus Mistelbach, Leopold Schneider aus Wilfersdorf und Herbert Frühwirth aus Staatz als Redakteur des Projektes sammelten, trugen zusammen und gruben ein-einhalb Jahre in den Archiven der Musikvereine, um die teilweise schon vergessene Geschichte der BAG wieder ans Licht zu bringen.
Bei der Gründung 1953 war die Stadtkapelle Mistelbach erstes Mitglied. Bei den ersten Mitgliedern dabei waren auch Oberkreuzstetten, Hanfthal, Unterstinkenbrunn, Siebenhirten, Schrattenberg, Herrnbaumgarten und Kronberg. „Eine Handvoll, von denen viele nicht lange in der BAG blieben“, sagt Frühwirth. Meistens traten sie wegen des Mitgliedsbeitrages aus. Heute hat die BAG 39 Mitglieder und vier Anwärter. „Und ein paar Karteileichen haben wir auch, die nicht durch übermäßige Aktivitäten auffallen“, weiß Obermayer. Blasmusik im Bezirk gab es natürlich schon vor der BAG, mit der Gründung sollte das Niveau der Blasmusik gehoben , die Jugendarbeit verbessert und den Kapellen die Möglichkeit gegeben werden, sich auf Bezirksebene bei Wettbewerben zu vergleichen.
Prinzip Ehrenamt
Was ist der Unterschied der Musikkapellen in den 1950er-Jahren und heute? „In den 1950er-Jahren hatten die Kapellen eine Spielstärke von zehn bis 15 Musikern, 60 Musiker auf der Bühne, wie heute, gab's damals nicht“, sagt Herbert Frühwirth: Das habe sich erst mit der Jugendarbeit entwickelt: „Am Anfang war der Erwerbscharakter der Musik noch größer, heute haben wir ja das absolute Prinzip der Ehrenamtlichkeit in den Musikvereinen.“
Enthalten in der Chronik sind nicht nur Ergebnislisten sämtlicher Bewerbe auf Bezirksebene zum Nachschlagen, sondern auch ein statistischer Teil. Der zeigt, dass 42 Prozent der Musiker im Bezirk weiblich sind, bei den Unterdreißigjährigen sind es sogar 56 Prozent. In elf Gemeinden gibt es keine BAG-Kapellen, in einigen Gemeinden überhaupt keine. Großharras und Patzmannsdorf zählen zu den Top-Kapellen außerhalb der BAG. Den höchsten Musikeranteil an der Gesamtbevölkerung hat Falkenstein mit 11,2 Prozent, die höchste Kapellendichte bezogen auf die Ortsgemeinden die Gemeinde Gaweinstal. Außerdem sind zwei Kapellen aus dem Bezirk Korneuburg in Mistelbach dabei. Dort gibt es keine eigene BAG.
Präsentation am 14. Juni
Präsentiert wird die Chronik am 14. Juni im Mistelbacher Stadtsaal: „An diesem Tag wurde die BAG gegründet. 1953 war das ein Sonntag“, sagt Obmann Horst Obermayer. Um 18 Uhr gibt es ein Platzkonzert der Stadtkapelle Mistelbach, um 19 Uhr gibt es den Festakt zum Jubiläum.
Die dort präsentierte Chronik kann jetzt schon unter noebvmistelbach@gmail.com vorbestellt werden, nach Erscheinen gibt es sie bei den BAG-Mitgliedskapellen zu kaufen.
Und es gibt auch die Chance, die umfassende Chronik zu 70 Jahren BAG Mistelbach zu gewinnen: Wer errät, wie viele aktive Musiker es in den BAG-Kapellen zum Stichtag 1. Jänner 2023 gab, hat die Chance auf ein Exemplar. Der Gewinner wird unter den richtigen Antworten an die obige Mailadresse ausgelost.
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