Herausforderungen in den eignenen vier Wänden gut meistern
Viel daheim: mach es dir fein
BEZIRK (gdi). Zu Hause beiben, damit virale Ansteckungen eingedämmt werden, hat einiges an Umdenken erfordert. Wie das in unserem Bezirk gemeistert wird, erzählt beispielsweise Sarah Ritzerow, Geschäftsführerin der Region um Wolkersdorf: "Zu Beginn war es recht turbulent, denn das rasche Fernbleiben von der Schule unserer drei Kinder ließ nicht viel Zeit zur Vorbereitung. Im Laufe der ersten Woche erstellten wir Routinen, die eine Art Lernrythmus für alle ermöglichen. Wer benützt zu welcher Zeit den Computer, über den die Lernaufträge des Gymnasiums kommen. Womit beschäfigt sich ein Kind, wenn es mit seinen Aufgaben fertig ist, damit es die anderen nicht stört, und ähnliches." Zusätzlich richtete Ritzerow ihr eigenes Homeoffice ein, welches ohnehin schon länger ein geplantes Vorhaben war, und nutzt jede ruhige Minute zur Erledigung ihrer Arbeiten. "Es ist eine Herausforderung, aber wir werden damit immer besser umgehen lernen. Es war entlastend, dass die Klassenvorständin meines Sohn sagte, es gibt keinen Anspruch auf Perfektion." Familie Ritzerow kann auch positive Seiten dieser Ausnahmesituation abgewinnen. Viele kleine Momente bewusster wahrnehmen, einen gemeinsamen Nachmittagskaffee im Garten genießen und nicht zuletzt den Umgang mit digitalen Medien perfektionieren. Großes Lob gibt sie in Richtung Lehrpersonal, zum Beispiel wurde die Musikstunde virtuell über das Handy abgehalten oder ein Elternabend per Videokonferenz durchgeführt.
Routine der Schule beibehalten
Auch Anette Burke mit ihren beiden Töchtern hat die hilfreiche Stütze eines getakteten Tages erkannt. "Meine große Tochter richtet ihre Lernzeit genau nach dem Stundenplan in der Schule, auch unsere Jüngere beginnt um 8 Uhr zu lernen." Burke findet tägliche Bewegung für Kinder besonders wichtig, nach Möglichkeit an der frischen Luft. Die familiären Kontakte werden auch über Distanzen weiterhin aufrecht gehalten, so gibt es jeden Tag einen Videoanruf mit Oma. "Jetzt ist Geduld gefragt, und auch Kreativität um öfter neue Anregungen zu bieten," so die zweifache Mutter.
Senioren besonders gefordert
Senioren sollen das Ausgehverbot und die massive Einschränkung sozialer Kontakte besonders strikt einhalten, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Elisabeth Dostal aus Niederkreuzstetten erachtete bereits vor der offiziellen Anweisung der Regierung ein Ausgehverbot als sinnvoll. "Ich blieb schon sehr früh freiwillig zu Hause in Quarantäne. Damit meine Zeit gut strukturiert ist, setze ich mir kleine Ziele in Haus und Garten und „entschleunige“, das empfinde ich zeitweise als richtig gemütlich." Kurze Spaziergänge bringen ihr Abwechslung, und die Yogamatte benützt sie täglich beim Heimtraining. "Mit Disziplin werden wir diese Krise besser meistern," ist Dostal überzeugt. Am schwierigsten ist für sie, ihre Enkelkinder nicht besuchen zu können, hier helfen Videotelefonate und das Senden von Fotos.
Väter im Homeoffice
Auch viele Väter zeigen in diesen Tagen Flexibilität, wenn sie von zu Hause arbeiten. Hannes Lechner findet diese Variante für einen begrenzten Zeitraum praktisch und freut sich über den Wegfall der Pendelzeit. Allerdings: "Alle Tätigkeiten eines Büros kann Homeoffice nicht ersetzen," aber die zusätzlich gewonnene Zeit mit der Familie genießt der dreifache Vater.
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