Wolkersdorf
Wasserzukunft Weinviertel – Gemeinsam KLAR!text reden
Die Veranstaltung „Wasserzukunft Weinviertel“ bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine hervorragende Gelegenheit, sich über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Wasserversorgung und Biodiversität zu informieren. Fördermöglichkeiten wurden vorgestellt und auf bestehende Hindernisse hingewiesen.
WOLKERSDORF. Bei regem Austausch, einer Kleinigkeit zu Essen und weiterhin regen Diskussionen, fand die Veranstaltung schließlich zu einem Ende. 7 KLAR! - Regionen des östlichen Weinviertels luden zur Veranstaltung „Wasserzukunft Weinviertel“ ein. Zu diesem Anlass versammelten sich 80 Gäste, bestehend aus Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Gemeindeverträterinnen und Gemeindevertretern sowie Wasserverbänden im Schloss Wolkersdorf, um über die gegenwärtige und künftige Wasserverfügbarkeit im Weinviertel zu diskutieren.
Auswirkungen des Klimawandels
Im ersten Teil der Veranstaltung wurden die Rahmenbedingungen für die Wasserversorgung im Weinviertel beleuchtet. Jürgen Komma, vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie an der TU-Wien sprach über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit. Die Modelle zeigen, dass durch höhere Lufttemperaturen und dadurch verlängerte Vegetationsperioden mehr Wasser verdunsten wird. Die Verfügbarkeit von Oberflächenwasser, Bodenfeuchte und letztlich auch des Grundwasserspiegels werden sich dadurch verringern.
Gewässerstruktur
Horst Fischer, Leiter der Abteilung Wasserrecht des Landes Niederösterreich, beleuchtete die wasserrechtlichen Aspekte der Gewässerstruktur des Weinviertels. Susanne Karl vom Ingenieurbüro „land.und.wasser“ der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal warf mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Blick in die Vergangenheit, auf die Gegenwart und in die Zukunft der Gewässer und Feuchtgebiete im Weinviertel. Ihre Vision sei es, dass im Weinviertel wieder große Flächen an Feuchtgebieten entstehen. Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde statt, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen.
Was das Land tun kann?
Nach einer Pause ging es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Instrumente des Landes zur Sicherung der Wasserversorgung. Thomas Rögner von der Abteilung Wasserbau des Landes Niederösterreich hielt einen Vortrag über den Wandel von Feuchtwiesen zur Regulierung im Weinviertel. Die Renaturierung von Fließgewässern ist technisch und theoretisch möglich. Ein 100- jähriger Entwicklungsprozess würde sich allerdings nicht in zehn Jahren umkehren lassen, dafür braucht es mehr Zeit. Hindernisse vor Umsetzungen für Rückbauten stellen oft Grundbesitzverhältnisse entlang von Gewässern dar.
Regenwassermanagement
Franz Schneider von der Abteilung Siedlungswasserbau des Landes Niederösterreich sprach über Regenwassermanagement und Fördermöglichkeiten der Siedlungswasserwirtschaft. Wichtig ist ein Regenwasserplan, der als ganzheitlicher Prozess für die gesamte Gemeinde zu sehen ist. Christian Steiner von der NÖ Agrarbezirksbehörde erläuterte abschließend die Rolle der Flurplanung im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt in der Landschaft. Auch hier gab es im Anschluss an die Vorträge eine Diskussionsrunde.
KLAR! fördern
Das Förderprogramm KLAR! – Klimawandelanpassungsmodellregion wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) initiiert. Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen. Die 7 KLAR! - Regionen des östlichen Weinviertels sind: KLAR! Südliches Weinviertel, KLAR! Mistelbach-Wolkersdorf, KLAR! Weinviertler Dreiländereck, KLAR! Land um Laa, KLAR! March-Thaya Auen, KLAR!Leiser Berge, KLAR! 10 vor Wien. Gemeinsam haben sie in Punkto Klimawandelanpassung noch viel vor!
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