Wenn Pendler außer Takt geraten
15 Minuten früher aufstehen, heißt es für die Pendler entlang der Schnellbahnlinie S 2. Finden Sie hier die neuen Fahrpläne.
LAA. "Sogenannte 'Eilzüge' brauchen für die Strecke Mistelbach bis Praterstern 54 Minuten. Schnellzüge benötigen 1 Stunde 3 Minuten, dies sollte doch ein deutlicher Hinweis für die bereits bestehende Verschlechterung sein und ab September wird es noch schlimmer", empört sich Pendlerin Corinna Schaffer. Was für die ÖBB eine Verbesserung darstellt, stößt vielen Pendlern sauer auf.
Mit Schulbeginn verändert die ÖBB den Fahrplan auf der Linie S2 zwischen Laa - Mistelbach und Wien. Die Abfahrtszeiten werden um rund 15 Minuten verschoben. "Davon sollen sowohl Pendler und Schüler profitieren, die in der Früh Richtung Wien unterwegs sind, als auch jene Fahrgäste, die in der morgendlichen Hauptverkehrszeit in die Gegenrichtung fahren", erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif.
Er betont, dass es beschleunigte Regionalzüge auch weiterhin geben wird. Einzelne Schnellbahnzüge fahren bis zu vier Minuten länger.
Planlos
Birgit Prinz aus Mistelbach beklagt die fehlende Kommunikation zur Taktveränderung: "Bis Mittwoch, 30. August, habe ich am Bahnhof Mistelbach keine Information gefunden. Hätte mich nicht eine nette Schaffnerin aufmerksam gemacht, ich wäre am Montag zur falschen Zeit am Bahnhof gestanden." Für sie bedeutet die Umstellung, dass sie nicht mehr wie gewohnt um 7:27 Uhr in den Zug steigt, sondern bereits um 7:12 Uhr.
Seitens der ÖBB betont man, dass Fahrpläne erst mit ihrer Gültigkeit getauscht werden dürfen. Auf geplante Änderungen macht man mit gelben Infozeilen, Durchsage und Sonderinformationen aufmerksam. Birgit Prinz hätte es als Jahreskartenbesitzin gut gefunden ein E-Mail zu bekommen.
Schulharmonisierung
Die Notwendigkeit der Umstellung begründet die ÖBB mit Harmonisierungen der Schulbeginnszeiten. BG/BRG Direktor aus Laa, Thomas Jaretz, und HTL-Leiter Alfred Pohl aus Mistelbach bestätigen, dass sie zu Verhandlungen eingeladen wurden. "Einflussmöglichkeiten gab es natürlich keine", erklärt Pohl. Harmonisierungen wegen Schulstunden wären nicht notwendig gewesen, weisen die beiden Direktoren die Rolle der Schulen als Initiatoren der Taktverschiebung zurück.
Karina Seidl
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.