SPÖ Mistelbach
Das Comeback von "Halbe-Halbe"

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Frauen und Männer sollen sich die bezahlte und unbezahlte Arbeit fair teilen. „Halbe Halbe – weil’s gerecht ist“ – Das ist das Motto der Frauentagskampagne der SPÖ-Frauen. Nationalrätin Melanie Erasim und Bezirksfrauenvorsitzende Claudia Musil stellen das Programm vor.

BEZIRK MISTELBACh. Die Erwartungen an Partnerschaft und Arbeitsteilung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Trotzdem finden sich viele Frauen nach der Geburt des ersten Kindes in kürzester Zeit wieder in alten Rollenmustern. Warum sind sie plötzlich wieder für alles zuständig, was der Alltag einer Familie mit sich bringt?

„Damit wir in der Gleichstellung vorankommen, muss sich rasch etwas ändern. Es braucht gute Gesetze. Die skandinavischen Länder zeigen, dass Halbe Halbe möglich ist. Wir sind in Österreich noch weit davon entfernt. Wir wollen mit unserer Kampagne aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Wir wollen zeigen, wie es gerechter gehen könnte und warum davon alle profitieren“, so die Weinviertler Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim und die Bezirksfrauenvorsitzende von Mistelbach, Claudia Musil. Rund um den Frauentag liegen in Gastronomiebetrieben, Kinos und anderen Veranstaltungsorten in ganz Österreich rote Karten mit den Forderungen der Kampagne auf:

  • 4-Tage-Woche
  • Verpflichtende Väterkarenz jetzt
  • Lohntransparenz jetzt
  • Steuergerechtigkeit die auch Frauen nutzt

4-Tage-Woche

Arbeitszeitverkürzung ist eine der wichtigen Voraussetzung für mehr Gleichstellung. Die bezahlte und die unbezahlte Arbeit soll in Zukunft zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden. Dafür ist eine verkürzte Vollzeit wichtig.

Derzeit arbeitet jede zweite Frau Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. Mit einer Arbeitszeitverkürzung können mehr Frauen Vollzeit arbeiten und haben damit die Chance auf ein Einkommen, von dem sie leben können.

Jede und jeder hat das Recht auf mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit für eigene Interessen, für soziales Engagement und Ehrenamt.

Verpflichtende Väterkarenz jetzt

Väterkarenz soll von der Ausnahme zur Regel werden. Karenz ist in Österreich noch immer Frauensache. Nur zwei von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz, einer von 100 länger als sechs Monate. Bei acht von zehn Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz.

Die Karenz ist eine wichtige Zeit, um Verantwortung zu übernehmen. Wer mehrere Monate rund um die Uhr ausschließlich für die vielen Bedürfnisse eines Kindes zuständig ist, fühlt sich auch in späteren Jahren eher zuständig, wenn es um die Organisation des Alltags geht.

Die skandinavischen Länder machen es vor. Eltern teilen sich die Karenz, ein fixer Mindestanteil ist für Väter reserviert. Wenn er nicht in Anspruch genommen wird, verfällt er.

Lohntransparenz jetzt

Wir haben in Österreich ein Gesetz, das gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit vorschreibt. Aber die Geheimniskrämerei ums Gehalt macht es schwierig zu überprüfen, ob das Gesetz eingehalten wird. Die Einkommensberichte in Unternehmen waren ein wichtiger Schritt, um die Unternehmen an ihre Verantwortung zu erinnern. Jetzt ist es höchste Zeit, den nächsten Schritt zu tun, nämlich die volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen einzuführen, um Diskriminierung in der Bezahlung zurückzudrängen.

Frauen sollen wissen, wie viel ihre (männlichen) Kollegen verdienen. Das stärkt sie in Gehaltsverhandlungen und macht es Unternehmen schwieriger, Ungerechtigkeiten zuzulassen.

Vorbild dabei ist Island, wo die Gesetzeslage die Beweislast für ungerechtfertigte Unterbezahlung nicht mehr bei den Arbeitnehmer*innen liegt, sondern beim Unternehmen. Durch Lohntransparenz wurde dort die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern drastisch und rasch reduziert.

Steuergerechtigkeit die auch Frauen nutzt

Frauen müssen in Zukunft von steuerpolitischen Maßnahmen stärker profitieren. Die Abschaffung der Kalten Progression hat beispielsweise - wie Berechnungen des Budgetdienstes des Parlaments ergeben haben - unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer. Demnach bekommen Männer rund 60 Prozent der Entlastung und Frauen nur rund 40 Prozent. Selbiges gilt für den Familienbonus, den überwiegend Männer beziehen und nur zu einem geringen Anteil Frauen.

Das sogenannte Gender Budgeting ist in Österreich in der Verfassung verankert. Das bedeutet, dass jede Maßnahme auf ihre unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer überprüft werden muss. Die Gleichstellung zwischen Frauen und Männer ist eines der Grundprinzipien bei der Erstellung von Budgets und muss sich auch in der Frage der Steuergerechtigkeit niederschlagen.

Frauen! Schreit, um gehört zu werden
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Forderungen von Frau in der Wirtschaft NÖ
Halbe Halbe bei Hausarbeit, ebenso wie in der Versorgungsarbeit. | Foto: Seidl

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