Auch im Bezirk Mistelbach
Stimmung der Jungunternehmer hellt sich langsam auf
Die Stimmung der Jungunternehmer mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Situation hellt langsam auf. Niederösterreichs Junge Wirtschaft lebt „New Work“, um Mitarbeiter zu binden und die Effizienz zu steigern. Großer Handlungsbedarf wird beim Senken der Lohnnebenkosten geortet.
NÖ/BEZIRK MISTELBACH. Das aktuelle Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft NÖ (JW NÖ) lässt eine leichte Entspannung erkennen. Zwar erwarten die jungen Unternehmen fordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen, allerdings wollen sie auch weiterhin anpacken. 21 Prozent der Befragten gehen von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus, etwa ein Drittel rechnet allerdings mit einem Rückgang der Konjunktur.
Weniger Kostensorgen
Bereits 29 Prozent (Sommer 2023: 25 Prozent) können keinen Rückgang der Kundenausgaben feststellen. Die Kostensorgen werden weniger, während die eigenen Verkaufspreise steigen. Ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) berichtet von steigenden Investitionsaktivitäten und 28 Prozent der Betriebe wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen.
Einen klaren Auftrag gibt es von den Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern für die Politik: Für mehr als zwei Drittel (68 Prozent) besteht der größte Handlungsbedarf der Regierung in der weiteren Senkung der Steuern und Abgaben.
„Das bestätigt sehr eindeutig unseren interessenpolitischen Kurs. Den bisherigen Entlastungsschritten müssen weitere spürbare Maßnahmen für Unternehmen folgen“
sagt Benjamin Hymer, Bezirksvorsitzender der Jungen Wirtschaft Mistelbach. Damit spricht er vor allem die Senkung der hohen Lohnnebenkosten an. „Wir müssen den Wert der Arbeit wieder stärker in den Vordergrund rücken, unter anderem durch eine optimale Steuergestaltung für Menschen, die Vollzeit arbeiten“, betont auch Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ.
„New Work“ wird bereits gelebt
Neu im Fragenkatalog des Konjunkturbarometers der Jungen Wirtschaft NÖ sind Einschätzungen zur neuen Arbeitswelt. Das Ergebnis: „New Work“ ist bereits gelebte Praxis. Dazu zählen vor allem flexible Arbeitszeiten (44 Prozent), Homeoffice (34 prozent) und der Einsatz neuer Technologien (32 Prozent). 51 Prozent der Jungunternehmen haben bereits entsprechende Lösungen realisiert.
„Die Effekte sprechen klar für sich: Die Unternehmen profitieren von einer stärkeren Mitarbeiterzufriedenheit (46 Prozent), einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (45 Prozent) und Effizienzsteigerungen (41 Prozent)“,
so Hymer.
WKNÖ-Präsident Ecker erklärt: „Patentlösung gibt es keine, um Mitarbeiter zu finden und zu binden. Dafür sind die Möglichkeiten von Branche zu Branche und von Betrieb zu Betrieb zu verschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Jungunternehmer die individuellen Möglichkeiten, die etwa Kollektivverträge bieten, schon jetzt in großem Umfang nutzen.“
Luft nach oben
Dennoch ist noch Luft nach oben: 49 Prozent der Befragten wünschen sich von der Politik eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Weitere wichtige Punkte sind die Arbeitszeitflexibilisierung (37 Prozent) sowie der Aufbau digitaler Infrastruktur (24 Prozent). „Das sind die Themen der Zukunft. Und das haben die NÖ Jungunternehmer:innen erkannt. ‚New Work‘ hilft dabei, Fachkräfte zu sichern sowie die betriebliche Effizienz zu steigern“, ist Benjamin Hymer überzeugt.
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