Symbol für Verknappung
Neue Brunnenskulptur bereichert das Museumsquartier
Seit Donnerstag bereichert eine neue, modern anmutende Brunnenskulptur das Wiener Museumsquartier. Diese wurde vom ukrainischen Künstler Pavlo Makov entworfen. Bekanntheit erlangte sein Werk bei der 59. Venediger Biennale und soll die "Verknappung natürlicher Ressourcen, aber auch die Schwächung der Demokratie" symbolisieren.
WIEN/NEUBAU. Neuerdings steht im Haupthof des Museumsquartiers (MQ) eine auffällige, modern anmutende Brunnenskulptur. Dabei handelt es sich um eine Intervention des ukrainischen Künstlers Pavlo Makov, er nennt sein Werk "The Fountain of Exhaustion".
Dieses wurde am Donnerstag, 11. April, im Beisein von Makov enthüllt. "The Fountain of Exhaustion" (zu Deutsch: Brunnen der Erschöpfung) wurde für seine Heimatstadt Charkiw entworfen. Im MQ ist die Brunnenskulptur zum ersten Mal im öffentlichen Raum zu sehen, wie im Ursprungskonzept vorgesehen.
Verknappung und Demokratieschwächung
Die Idee der Arbeit war es, die Mentalität der Stadtbevölkerung von Charkiw Mitte der 1990er Jahre einzufangen – wo damals tatsächlich auch Wassermangel herrschte – und in einem Kunstwerk zu visualisieren.
Das Wasser, das im Brunnen fließt, teilt sich durch die vielen Bronzetrichter in immer kleinere Mengen auf, bis es fast vollständig aufgebraucht ist. Heute symbolisiere das Werk die Verknappung natürlicher Ressourcen, aber auch die Schwächung der Demokratie. Es sei ein Werk, das für Fragen globaler, ökologischer, aber auch individueller Erschöpfung sensibilisiere und den Zustand der Welt reflektiere.
Große Aufmerksamkeit bei Venediger Biennale
"'The Fountain of Exhaustion' behandelt leider immer noch eine sehr einfache Sache, auch wenn nur wenige bereit sind, sich ihr zu stellen: Die Menschheit und ihre Zukunftsvisionen sind in einem ständigen Erschöpfungsprozess begriffen. Es ist schwierig, damit zu leben, und es scheint noch schwieriger für uns zu sein, etwas dagegen zu tun. Kunst ist keine Medizin, sie ist eher eine Art Diagnose. Kunst allein kann kaum die Welt retten. Ich hoffe, dass sie uns dennoch ermutigen kann, unsere Komfortzone zu verlassen", so der ukrainische Künstler über seinen Brunnen.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022, wurde die Skulptur zum Symbol der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes. Als Beitrag zur 59. Biennale in Venedig sorgte sie für große internationale Aufmerksamkeit.
Pavlo Makov lebt und arbeitet in Charkiw. Seine Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen wie der National Gallery of Art, Washington oder dem Victoria and Albert Museum, London.
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