Kunst in Neunkirchen
Verena Andrea Prenner zeigt ihre Werke
- Foto: Verena Prenner
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Verena Andrea Prenner zog nach Abschluss ihres Studiums in den Nahen Osten. Nun präsentiert sie in der Galerie Feuerbachl unter dem Titel "Camping" einen Auszug ihres Schaffens.
NEUNKIRCHEN. "Zunächst in Tel Aviv lebend, erhielt ich während dieses Aufenthaltes eine Förderzusage für ein Projekt in der palästinensischen Westbank. Ich machte mich auf die Suche nach Wohnmöglichkeiten vor Ort und bekam verschiedene Angebote in Städten wie Ramallah, Bethlehem oder Hebron und durch Zufall auch eines in einem Flüchtlingslager", berichtet Verena Andrea Prenner.
"(...) bekam ich die Möglichkeit, als Fotografin für muslimische Hochzeiten zu arbeiten und begann zugleich das Leben im Camp zu studieren."
Aus soziologischem Interesse übersiedelte sie, ohne viel zu überlegen, in das Flüchtlingscamp. Prenner: "Neben meinem eigentlichen Projekt, die Auswirkungen des Baus der israelischen Sicherheitsmauer auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der palästinensischen Taxifahrer zu untersuchen, bekam ich die Möglichkeit, als Fotografin für muslimische Hochzeiten zu arbeiten und begann zugleich das Leben im Camp zu studieren."
Wie wirkt sich das Flüchtlingscamp aufs Leben aus?
Wie wirken sich die prekären Lebensumstände auf die Individuen aus? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Strukturen finden sich? Und wie wirkt sich ein Leben vor Ort auf die eigenen Verhaltensmuster und Sichtweisen aus?
"Mein Einzug als alleinstehende Frau in das Camp stieß auf große Verwunderung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern."
Argwohn – gar eine Spionin?
"Mein Einzug als alleinstehende Frau in das Camp stieß auf große Verwunderung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern", so Prenner. Schnell galt sie als israelische bzw. palästinensische Spionin oder als minderwertige Frau.
Nach Monaten vor Ort und zwei weiteren Aufenthalten in den folgenden Jahren wuchs das Vertrauen. "Irgendwann war ich keine Fremde mehr, und so entschied ich mich, nicht nur außerhalb des Camps, sondern auch im Flüchtlingslager eine fotografische Arbeit zu realisieren", berichtet Prenner.
Ihre Mühen wurden belohnt. 2021 erhielt sie vom Land Niederösterreich den Anerkennungspreis für die künstlerische und kulturelle Auseinandersetzung mit dem Thema Menschenwürde.
Werke der Künstlerin befinden sich in der österreichischen Fotosammlung im Museum der Moderne in Salzburg, der Kunstsammlung des Landes Niederösterreichs und Oberösterreichs sowie in zahlreichen Privatsammlungen. Im Rahmen der 57. Ausstellung in der Fotogalerie Feuerbachl werden Werke von Verena Prenner gezeigt.
Verena Prenner
11. April bis 13. Juni
Schulgasse 5
2620 Neunkirchen
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