Anrainer-Frust über Werks-Lärm
Wenn in aller Herrgottsfrühe die Stahlrohre scheppern, hebt es die Anrainer in der Ternitzer Pfandwiesengasse. Jetzt haben sie die Nase voll.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Es ist immer dasselbe Lied: "Schon um 4.30 Uhr geht der Lärm am Lagerplatz beim Rohrwerk los. Das ist, als ob aus großer Höhe Eisenrohre herunterfallen", schildern Hellmut Kapps, Otto Klatzner, Franz Zytek und Werner Zwazl unisono.
Ursache Schrott-Verladen
Mittlerweile seit zwei Jahren kämpfen die Anrainer aus der Ternitzer Pfandwiesengasse für mehr Ruhe am Werksgelände. Dem Unmut folgte auch ein Protest beim Bürgermeister und bei der Werksleitung. Seitens des Ternitzer Bauamtes wurde festgestellt, dass die Lärmbelästigung durch das Befüllen der Schrottcontainer entsteht.
Schrottplatz-Verlegung empfohlen
"Als Kompromiss regte die Stadtgemeinde die Verlegung des Lagerplatzes Richtung Schwarza an", schildern die vier Anrainer und zücken legen das entsprechende Schreiben der Stadtgemeinde vor. Geschehen ist bis dato aber nichts dergleichen. Auch Einhausungen und der Bau von Lärmschutzwänden wurde angeregt. Doch diese Maßnahmen seien schwer möglich – heißt es im Schreiben der Stadtgemeinde.
Dabei dokumentieren auch privat durchgeführte Lärmmessungen das Ausmaß der Beeinträchtigung der Lebensqualität. Zwazl: "Wenn meine Frau vom Nachtdienst im Spital heimkommt, scheppert's. Da wird schlafen unmöglich."
Bei Werksleitung tickt die Uhr anders
Kurios: Die Anrainer nehmen eine Lärmbelastung ab den frühen Morgenstunden wahr. In einer Stellungnahme der Werksleitung durch Geschäftsführer Werner Horvath hingegen ist von einer Betriebstätigkeit erst ab 7 Uhr die Rede. Im Zusammenhang mit den Anrainer-Beschwerden schreibt Horvath auch von "schikanösen Belästigungen". Horvath beruft sich auch auf eine Betriebsgenehmigung vom Mai 1993 sowie auf weitere behördliche Bewilligungen von 1963,1974 und 1975.
Behörde sagt: "Kompromisse nötig"
Seitens der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen heißt es dazu: "Aus rechtlicher Sicht ist keine illegale Lärmerregung zu erkennen, deswegen können wir als Behörde in diesen Fällen nur als Vermittler arbeiten. Das Nebeneinander eines so großen Betriebes mit einer so nahe bestehenden Wohnnachbarschaft verlangt sicherlich von beiden Seiten ein gesundes Maß an Gesprächs- und Kompromissbereitschaft."
Die Firmenleitung von SBR reagierte nicht auf Bezirksblätter-Anfrage.
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