Das bleibt von Erwin Pröll
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). In der Vorwoche hat Erwin Pröll seinen Rücktritt angekündigt. Wegbegleiter und Gegner analysieren was im Bezirk Neunkirchen vom Landeshauptmann bleibt.
Er ist der längstdienende Landeshauptmann Österreichs, 25 Jahre prägte seine Handschrift die Bundespolitik, das Land und auch den Bezirk Neunkirchen. Zahlreiche Projekte und Geschichten sind auch in unserer Region mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Die Bezirksblätter haben Wegbegleiter, Gegner und Projekte gefunden, die ein Bild der Ära Pröll zeichnen. Mit Licht und Schatten.
Reibebaum Tunnel
Die Gegner des umstrittenen Semmering-Basistunnels haben Landeshauptmann Erwin Pröll sowohl als Unterstützer als auch als Gegenpart in Erinnerung. Der Landeshauptmann überreichte dem Hirschwanger Tunnelgegner Franz Fally für sein persönliches Engagement im Kampf gegen den Semmering-Basistunnel im Mai 2003 persönlich das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich". "Die Welt lebt von jenen Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht", meinte Pröll damals. Das zweite Tunnelprojekt wurde - sehr zum Ärger der Tunnelkritiker - von Pröll unterstützt.
Zwei Landesausstellungen
1992 wurde das Schloss Gloggnitz für die Landesausstellung "Eroberung der Landschaft" und 2003 das Schloss Reichenau für die Ausstellung "Theaterwelt - Welttheater" umfassend saniert. Auch das neue Landesklinikum in Neunkirchen und das weit in unseren Bezirk strahlende Krebstherapiezentrum "MedAustron" wurden in der Ära Pröll realisiert.
Handschlagqualität
Der Ternitzer SP-Bürgermeister sitzt im NÖ Landtag: "Mir gegenüber hatte Pröll immer echte Handschalgqualitäten bewiesen. Was er versprochen hat, hat er gehalten. In der Politik ist das keineswegs alltäglich." Und da Pröll immer da war, wenn es in Ternitz Schwierigkeiten gab, wartet jetzt der Goldene Ehrenring auf den Landesvater. Die Verleihung soll demnächst angesetzt werden. Und der Puchberger Landtagsabgeordnete Hermann Hauer (VP) erinnert sich, dass Erwin Pröll immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Gemeinden hatte: "Ich glaube, es gibt keinen Bürgermeister im Bezirk, der noch nicht beim Landeshauptmann vorgesprochen hatte. Ob Feuerwehrhaus, Spital Neunkirchen, Industriezufahrt, Schischaukel in Mönichkirchen, Salamander am Schneeberg oder Damenweltcup am Semmering, Pröll war dabei."
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