Eine Strafe für den Kick – wenn Maibaum-Diebstahl eskaliert

- <b>Blick von Herbert Osterbauers</b> Rathaus-Balkon auf den Maibaum.
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Maibaum ansägen ist kein Spaß. Gemeinden sorgen vor, die Polizei ermittelt, wenn das Brauchtum eskaliert.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Noch bevor er aufgestellt werden konnte, sägten Unbekannte zwischen 4. und 5. Mai den Grafenbacher Maibaum am Dorfplatz an. Damit maß der Baum anstatt 22 nur mehr 14 Meter (die BB berichteten).
Neunkirchen sorgt vor
Ein Fall von Vandalismus. Und der Grafenbacher Maibaum war in der Vergangenheit nicht das einzige Sägenopfer. "In den 90-er Jahren – noch unter Bürgermeister Herbert Kautz – wurde ein Maibaum angesägt und stürzte am Hauptplatz um. Danach gab es über Jahre keinen Maibaum mehr in Neunkirchen", weiß ÖVP-Stadtchef Herbert Osterbauer. Inzwischen gibt's wieder einen Maibaum in Neunkirchen. Allerdings sorgt die Stadt vor, damit Maibaum-Diebe keine Chance haben. Osterbauer: "Wir haben Eisenbänder eingezogen, damit man ihn nicht umsägen kann."
Edlitz wurde der Maibaum vor gut zehn Jahren einmal umgeschnitten. Bürgermeister Manfred Schuh: "Gestohlen wurde er aber nicht. Ich finde die Maibaumwache gehört zu Tradition. Aber das Stehlen bzw. Umschneiden artet oft aus und ist auch meistens mit Gefahren verbunden. Es sollte wirklich bei der Tradition und im Zeichen eines Volksfestes bleiben. Das wirkliche Umschneiden geht meiner Meinung nach zu weit und über die Tradition hinaus."
In der Gemeinde Trattenbach waren in den Jahren, in welchen ein Maibaum aufgestellt wurde, keine Vorkommnisse mit Maibaum-Dieben zu melden, berichtet ÖVP-Ortschef Johannes Hennerfeind hält zur Tradition: "Das Umschneiden von Maibäumen vor dem eigentlichen Maibaumumschnitt fällt unter Brauchtum."
"Wir schreiten ein"
Bezirkspolizeikommandant Obstlt Johann Neumüller schaut auf ein paar ruhige Maibaum-Jahre im Bezirk zurück: "Mir sind in den letzten Jahren keine Anzeigen über Maibaum-Diebstähle, An- und Umschnitte in Erinnerung. Es hat solche in meiner Dienstzeit seit 1996 aber sicher schon gegeben. Wenn bei uns Anzeige erstattet wird, schreiten wir aber jedenfalls im Sinne der Strafprozessordnung ein und erstatten darüber der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt Bericht." Ein Dulden derartigen Brauchtums gebe es bei der Polizei nicht.
Mehr zum Fall des kastrierten Grafenbacher Maibaums lesen Sie hier


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