Helferin (19) zwischen Lava, Kindern und Räubern
Die Prigglitzerin Hannah Schütz (19) erlebte in einem Jahr Equador Erdbeben, Vulkanausbruch und zwei Überfälle mit.
PRIGGLITZ/ECUADOR. Nach der Matura brach Hannah Schütz (19) zum Abenteuer ihres Lebens auf. Die Prigglitzerin reiste nach Ecuador, um mit Jugendlichen zu arbeiten.
Traurig: Der Muttertag
In der Andenstadt Ambato lebte sie im Jugendheim mit und nahm sich den Straßenkindern an. Einige Erlebnisse haben sich tief eingebrannt. Hannah Schütz: "Etwa der Muttertag. Das ist einer der schlimmsten Tage für die Heimkinder. Viele haben ihre Kinder verstoßen."
Auch die ersten Besuche bei Familien wird Hannah nie vergessen: "Ich habe Armut schon gesehen. Von außen. Aber das ist schon ziemlich schlimm. Die Menschen leben in Betonbauten mit zwei Betten. Ohne fließend Wasser."
Hannah hat auch Ecuadors Naturgewalten hautnah mitbekommen: "Zum Beispiel ein Erdbeben mit einer Fünf auf der Richterskala und auch einen Vulkanausbruch. Da sah man nachts die Lava leuchten", erzählt die Helferin. Aber auch die Folgen bitterer Armut blieben der 19-Jährigen nicht verborgen: "Zwei Mal wurde ich überfallen. Einmal mit einem riesigen Küchenmesser."
Und doch sieht man die Welt nach einem Jahr Ecuador mit anderen Augen: "Wir Österreicher raunzen auf hohem Niveau. Uns geht es doch wirklich gut." Grund genug für Hannah, dass sie – kaum wieder daheim – in ihrem Zuhause "ausmistete". "Die Hälfte meiner Kleidung habe ich aussortiert und gespendet", lächelt die Prigglitzerin.
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