Schneeberg
Holzhütte wuchs mit den Touristen
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Die Fischerhütte am Schneeberg veränderte seit 1886 oft ihr Gesicht. Sie wuchs ständig. Ex-Pächter erzählen.
Die Fischerhütte liegt auf 2.049 m am Hochschneeberg Sie wurde 1885 eröffnet und sukzessive erweitert, weil der Bergtourismus immer mehr zulegte.
Holzkochlöffel für Souvenir-Jäger
Renate Jarosch hatte das Privileg, 25 Jahre Hüttenwirtin sein zu dürfen. Dort oben fand sie mit Wolfgang Berndorfer die große Liebe. Der kam als Gast und blieb als Ehemann (und Wirt). Bis 2007 war das Pärchen am Hochschneeberg zuhause. Zahlreiche Fotos mit und in der hölzernen Schutzhütte zeugen von diesen glücklichen, aber nicht immer unkomplizierten, Jahren. Das Pärchen bot den Bergtouristen Souvenirs an. "Wir haben kleine Schnapsflascherl ausgekocht und mit eigenem Weinlikör befüllt. Ich habe Würfelspiele gemacht und Holzkochlöffel mit dem Brennkolben mit 'Grüße vom Schneeberg' beschriftet. A Schleiferl drauf, und der war am nächsten Tag weg", erinnert sich Wolfgang.
Holzhütte mit Charme
Die Zeit war schön, aber nicht so luxuriös, wie man es heute von Berghütten kennt. "Bis 1985 waren noch die alten Holzfenster drinnen", erinnert sich Wolfgang. Diese Fenster waren nicht immer sooo dicht. Stromausfälle gehörten zum Leben in der Fischerhütte ebenso dazu wie Blitzeinschläge und ein umstürzender Rauchfang. Aber: die Hütte hatte Charme.
Früher waren die Wanderer zufriedener
Was Renate und Wolfgang über die Jahre auf der Hütte auffiel war, dass sich der Menschenschlag veränderte. "Die Wanderer waren vor 40 Jahren zufriedener. Sie waren glücklich über die warme Stube und haben gefragt: 'Habt's was zu essen?'", so Renate Berndorfer. Und ihr Mann ergänzt: "Heute wird gefragt: Was habt's denn alles zu essen?"
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