Höllental
Leserpost zum Ausbau Wasserleitungsweg
Der Wasserleitungsweg im Höllental könnte um 770.000 Euro verlängert werden.
HÖLLENTAL. Als jahrzehntelanger Liebhaber des Höllentales sehe ich die geplante Verlängerung des Wasserleitungsweges als zweischneidiges Schwert: Einerseits ist das Bestreben der Grundeigentümerin nachzuvollziehen, einen Spagat zwischen Tourismus, Natur- und Wasserschutz in der ersten wirklich alpinen Gegend vor den Toren einer Millionenstadt zu suchen und zu finden.
Andererseits dürfte nach der Evaluierung der Wegstrecke des bisherigen Wasserleitungsweges klar sein, dass dieser zu einer gewaltigen Steigerung der Besucherfrequenz des Höllentales geführt hat. Dies mag natürlich und Gottseidank die Tourismusbetriebe freuen und im ersten Anschein die Grundeigentümerin in dem Glauben wähnen, die hoch gehaltene Besucherlenkung funktioniere einwandfrei.
Dies entspricht aber dann doch nicht der Realität, wenn man den aktuellen Zeitungsartikeln, betreffend unerlaubter Lagerfeuer, unerlaubter Müllentsorgungen, unerlaubter Nächtigungen, etc., Glauben schenken mag.
Aus meiner Erfahrung sehe ich diese Verwaltungsübertretungen direkt in Zusammenhang mit der Beliebtheit des Wasserleitungsweges. Nicht gänzlich unironisch erinnere ich mich in diesem Zusammenhang an die einstigen Verhandlungen und Besprechungen mit Vertretern der Grundeigentümerin bezüglich der Erschliessung von Kletterrouten und muss (über Jahre beobachtend) feststellen, dass es in den von jungen Sportkletterern erschlossenen Klettergebieten meines Wissens nach nirgends zu obig beschriebenen Problemen und Übertretungen kam und sich Kletterer und Bergsteiger im grossen Teil an Regeln und Gebote/Verbote (wie auch in aktuellen Kletterführern beschrieben) halten.
Zur Besucherlenkung im Höllental gab es schon zahlreiche Ideen, die Sperre von Parkmöglichkeiten (wie z.B. am Eingang des Kesselgrabens und die wirklich üppig verteilten neuen Verbotstafeln entlang der Straße stehen aber meiner Meinung nach im Widerspruch zum Bestreben der Verlängerung des Wasserleitungsweges bis zur Singerin – es werden unzählige, mit den Gepflogenheiten und Regeln der Bergwelt nicht vertraute Personen letztendlich irritiert vor unzähligen Verbotstafeln landen – eigentlich ein paradoxes Bild!
Ein einerseits kostengünstigeres, für die Fremdenverkehrsbetriebe (sprich das Weichtalhaus, denn bei der Singerin endet der hungrige und durstige Wasserleitungswegbegeher eh quasi im „Nichts“) lukraterives und vor allem umweltverträglicheres Projekt wäre eine Verlängerung des Wasserleitungsweges bis zum Weichtalhaus, um dort zu enden.
Thomas Behm
Schrattenbach
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