Wer hat an der Uhr gedreht?
Experten und Betroffene aus dem Bezirk Neunkirchen über Sinn und Unsinn der jährlichen Zeitsprünge.
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). In der Nacht auf kommenden Sonntag werden die Uhren um 3 Uhr früh auf 2 Uhr zurückgestellt. Kaum hat man sich dann aber an die Stunde länger schlafen gewöhnt, wird am 27. März 2016 erneut an der Uhr gedreht und die "gewonnene Stunde" zerrinnt wieder. Die Bezirksblätter haben Experten aus dem Bezirk Neunkirchen befragt, was der jährliche Zeitsprung für uns bedeutet oder eben nicht.
Rinder geben weniger Milch
Die Payerbacher Ärztin Veronika Schweighofer hat keine negativen Erfahrungen mit dem Phänomen Zeitumstellung geortet: "Bei manchen Menschen kommt für wenige Tage Unruhe oder Schalflosigkeit auf, die meisten nehmen nichts wahr. Es gibt keine gesicherten Studien. Ich selbst merke nichts von der Zeitumstellung." Die Pottschacher Lehrerin Petra Seyfried registrierte, dass "einzig, in Richtung großer Pause bei den Kindern mehr Hunger da ist". Und Bio-Bauer Karl Erlach aus der Grünsting weiß aus Erfahrung: "Rinder mögen die Zeitumstellung überhaupt nicht. Es dauert jedes Mal fünf bis sechs Tage, bis sie sich dran gewöhnen. Manche Bauern gehen daher jeden Tag etwas früher in den Stall. Die Milchleistung lässt für ein paar Tage etwas nach. Die Kühe haben keine Uhr." Und der Reichenauer Tierarzt Wolfgang Tritt hat bei Milchkühen ähnliche Veränderungen bemerkt: "Bei Kühen ist kurzfristig eine Verminderung beim Milchertrag feststellbar. Große Einschnitte gibt es aber nicht." Auch bei der Polizei geht die vieldiskutierte Zeitumstellung spurlos vorbei. Günter Fischer bringt es auf den Punkt: "Die Umstellung auf Winterzeit ist nicht so wie Vollmond."
Keine Energieersparnis
Stefan Zach von der EVN zum Energiesparpotenzial: "Die Natur ändert sich ja nicht, nur weil wir die Uhr umstellen. Es gibt intelligentere und effektivere Methoden um Energie zu sparen".
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