Wo die Ekel-Brühe aus der Leitung rinnt
Übler Geruch, Juckreiz nach dem Duschen – in einem Miethaus in Grafenbach gibt's Bedenken wegen des Wassers.
GRAFENBACH-ST. VALENTIN. Neun Jahre bewohnt Claudia Ohersthaller mittlerweile eine Wohnung in dem Genossenschaftshaus in der Kirchengasse 189, deren Hausverwaltung in Pötsching im Burgenland sitzt. Und jahrelang schon leidet sie unter der miserablen Wasserqualität.
"Gestank nach Reinigung"
"Regelmäßig kommen Mitarbeiter der Firma Vitek aus Sollenau, weil der alte Hauptstrang der Wasserleitung im Haus Probleme macht", schildert die 34-Jährige. Wie sich Ohersthaller von den Vitek-Arbeitern erklären ließ, sind die Leitungen alt und sollten erneuert werden: "Stattdessen wird aber im Auftrag der Hausverwaltung nur etwas reingeschüttet, damit die Rohre wieder frei werden." Und das hat Auswirkungen, die zumindest Claudia Ohersthaller nun nicht mehr stillschweigend hinnehmen will: "Nach so einer Reinigung stinkt das Wasser furchtbar und es schäumt beim Runterlassen. Beim Duschen juckt es. Inzwischen trinke ich nur mehr Mineralwasser. Und auch Kaffee, Tee, oder für meine Katze muss ich auf Mineralwasser ausweichen."
Schon im Vorjahr wurde eine Mieterversammlung durchgeführt, wie auch SPÖ-Bürgermeisterin Sylvia Kögler bestätigt. "Wir haben in Grafenbach, je nach Lage, ein sehr kalkhaltiges Wasser. Dass aber in dem Miethaus Chemie in die Leitungen geschüttet wird, höre ich jetzt das erste Mal", so Kögler schockiert.
"Zugelassenes Mittel"
Die Bezirksblätter hakten schriftlich bei Victor Wolf von der Hausverwaltung der "EBSG Die Pöttschinger" nach, was es mit dem Wasser-Problem auf sich hat.
Wolf zu den Vorwürfen: "Da das Mittel nicht von Laien angewendet wird und schon in vielen Wohnhausanlagen eine Verbesserung der Situation ohne unerwünschte Nebenerscheinungen bewirkt hat können die von Ihnen aufgezählten Beeinträchtigungen wie Aufschäumen, Geruchsbelästigung und Juckreiz nicht nachvollzogen werden."
Säure für Säuberung
Auch Installateur Norbert Vitek beteuert: "Wir verwenden ein Mittel mit Ameisensäure. Danach wird Geschirrspülmittel – eine Lauge – zum Neutralisieren nachgeschüttet. Wir haben 200 Spülungen dieser Art pro Jahr. Nie gibt es Probleme."
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