Zöbern
Wo die Stille heilig ist – Blick in ein modernes Kloster inklusive Umfrage
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Udo Boessmann betreibt ein modernes Kloster, frei von Konfessionen. Seine Gäste suchen alle eines: Ruhe.
Die Vorzüge eines Klosters zu bieten, ohne den Menschen vorzuschreiben, was sie zu glauben haben – so skizziert Udo Boessmann, selbst Dozent für Psychotherapie, was "sein" Kloster Natursinne" von anderen unterscheidet: "Wir sind eine Wertegemeinschaft", betont Boessmann.
Aus Gasthaus wurde Kloster
Und nicht nur das. Während gewöhnlich Klöster in historischen, sakralen Gebäuden unterkommen, hat das moderne Kloster Natursinne im ehemaligen Gasthaus Czerwenka Platz gefunden.
Am 21. Dezember des Vorjahres wurde das Kloster offiziell eröffnet. Jutta aus Wien möchte hier ihren Lebensabend verbringen und wohnt schon beinahe ein Jahr hier. Ganz billig ist das Kloster-Leben nicht. Rund 600 Euro muss sie monatlich für dieses Leben in "mittlerer Kategorie" hinblättern. Dafür ist sie rundum ausgeglichen. Ihr Tag beginnt um 5.30 Uhr. "Gemeinsam mit anderen richte ich das Frühstück, bevor es um 7.30 Uhr zur Ritualzeit mit Meditation in Stille geht." Auch mittags wird kurz vorm Essen meditiert und abends um 21.30 Uhr ebenfalls. Die Abläufe mit viel Stille, denen mitunter ein schönes Gedicht vorangeht, sorgen laut Jutta "für einen tiefen Seelenfrieden". Die pensionierte Lebensberaterin ist auch begeisterte Eis-Baderin und findet dazu Gelegenheit in der Teichanlage des Klosters.
Skepsis ist verflogen
Wie Boessmann erzählte, herrschte vor allem beim Bürgermeister und dem Pfarrer anfangs Skepsis: "Die größte Angst war, dass wir eine Sekte sind." Über diesen Verdacht ist man mittlerweile hinweg: "Der Bürgermeister ist nun sogar ein großer Unterstützer von uns", so Udo Boessmann.
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