Klettersteig-Test mit unschönen Überraschungen
Lockere Sicherung nach Frost im Klettersteig. Handlungsbedarf!
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Im Herbst des Vorjahres testete der Neunkirchner Bezirksblätter-Redakteur Thomas Santrucek als Klettersteig-"Greenhorn" bei besten Verhältnissen und bei Tageslicht den Pittentaler Klettersteig in Gleißenfeld(die BB berichteten).
Nun, nach etlichen Klettersteigen mehr in den Füßen (und Händen) sollte es ein wenig "mehr" sein – der Gebirgsvereinsklettersteig auf der Hohen Wand – und das bei Nacht. Start ist beim (leider derzeit geschlossenen) "Seiser Toni" in Höflein. Dieser Steig ist mit seiner 60 Meter hohen, senkrechten Wand – genannt "Gelbe Wand" – im ersten Drittel des Steiges eine echte Herausforderung. Mit dabei: Bezirksblätter-Geschäftsstellenleiter Hannes Keinrath.
Andere Qualität – riskanter!
"Für mich war es nicht der erste Klettersteig bei Nacht. Auch den GV bin ich bereits mit Bergretter Tom Kratzer gegangen. Da hatten wir sogar stellenweise Schnee im Steig", erzählt Redaktionsleiter Santrucek: "Aber dieses Mal war es anders, vielleicht riskanter. Denn nach dem Winter hatten wir mit Frostschäden zu kämpfen." Zur Erinnerung: In Puchberg löste sich nach einem Frostschaden ein Felsbrocken und traf einen 20-jährigen Kletterer am Kopf. Der Burgenländer starb. Der Puchberger Bergretter Karl Tisch mahnt die Kletterer im Frühjahr bei ihren vertikalen Aktivitäten zur Vorsicht: "Jetzt ist überall mit Frostschäden zu rechnen."
Vorsicht, Sicherung lose
Auch im Gebirgsvereinssteig hinterließ der Frost seine Spuren. "Eine Sicherung im oberen Bereich war locker", erinnert sich Keinrath mit Schaudern an die GV-Begehung am Abend des 8. März. Und auch der eine oder andere Fels, der vor dem Winter einen soliden Eindruck machte, war auseinander gebrochen beziehungsweise lose.
Es gibt mehr Irre!
Trotz mulmigem Gefühl wegen etwaiger Frostschäden verlief der Aufstieg über den Gebirgsvereinssteig unproblematisch. Keinrath und Santrucek waren nicht die einzigen, die abends im Klettersteig unterwegs waren. "Wir haben noch zwei so Irre getroffen", schmunzelt Santrucek, der für den Abstieg den leichten Wagner-Steig wählte.
Die Bezirksblätter informierten die Bergrettung Grünbach bezüglich Schäden. Diese nahm rasch Kontakt mit dem Wegerhalter auf und es wurde eine rasche Begehung und Behebung der Schäden zugesagt.
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