Fernab der Geschäftswelt geht's um Briefmarken und Pilze

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BEZIRKSBLÄTTER: Die Mitarbeiter von SB Nitec fahren auf Montage in Kanada, Rumänien – ist das üblich?
OTHMAR POSCH:
Das ist mit ein positiver Effekt für die Mitarbeiter, dass sie in der Weltgeschichte herumkommen.

Gefällt das den Mitarbeitern?
Manche haben schon Heimweh, wenn sie nach Linz fahren. Aber viele der jungen sehen das sehr positiv, wenn er nach Brasilien, nach Saudiarabien oder China kommt.

Nitec ist einer der wenigen SB-Betriebe, die momentan keine Probleme haben. Was machen Sie anders?
Wir waren früher auch eine Firma wie ein Bauchladen, in allen Branchen, ob Bio, ob Lebensmittel, ob Raffinerie, ob chemische Industrie – überall drinnen, aber nirgends spezialisiert. Und imzuge der Privatisierung aus der Verstaatlichten Ende der 80er Jahre ist das anders geworden. Seit 2008 sind wir in der Christof-Gruppe einer von drei Apparatebauern. Wir haben uns auf ein Kerngeschäft konzentriert, das ist die Stickstoffdüngemittelindustrie.

Sind Sie da Marktführer?
Ja, das kann man schon sagen. Es gibt vielleicht fünf Firmen weltweit, die diese Art von Apparaten haben.

Wie viele Apparate bauen Sie pro Jahr?
Wir haben mit einem dieser Apparate pro Monat begonnen. Inzwischen sind die Apparate doppelt und drei Mal so groß und wir liefern im Schnitt zwei pro Monat, also 20-25 im Jahr.

Sie haben erwähnt, Sie lieben das Heimwerken.
Ich habe mein Haus in jungen Jahren gebaut. Das ist ungefähr 30, 40 Jahre alt. Da beginnt man von vorne umzubauen, zu erneuern, zu reparieren.

Und wie sind Sie auf Ihr Hobby Briefmarkensammeln gekommen?
Über einen ehemaligen Kollegen, der mich einige Jahre begleitet hat. Das war ein älterer Herr, kurz vor seiner Pension. Er war Briefmarkensammler im verbesserten Stadium. Und der hat mir zum Abschied, als er in Pension ging, ein Briefmarkenalbum mit österreichischen geschenkt. Irgendwann habe ich den Kontakt zum Briefmarkenverein gefunden. Seit zwei, drei Jahren sind wir im Augartl.

Haben Sie noch ein Hobby, oder genügt das für die wenigen Stunden Freizeit?
Auch wenn ich mich vor den Fernseher setze, habe ich meist ein Briefmarkenalbum in der Hand. Aber ich gehe auch gerne Schwammerlsuchen.

Kochen Sie die auch selber?
Nein, ich bin nur Esser.

Worüber freuen Sie sich noch sehr?
Ich freue mich, wenn die Familie zusammen ist. Das passiert immer seltener.

Hatten Sie – als Bastler – auch ein Moped?
Natürlich. Das war zu der Zeit ein revolutionäres. Ein oranges zweisitziges. Die DS50 waren die Blauen und dann gab es eines, das etwas sportlicher war. Das war mein Fortbewegungsmittel von zuhause zum Bahnhof Neunkirchen zum Schulfahren.

Wenn Sie sich Ihre Karriere ansehen. War dieser Weg absehbar?
Absolut nicht. Wenn man als Zeichner kommt, dann kommt man zum Auftragsabwickler, dann Projektmanager – und vom Projektmanager war der größere Schritt, dass ich mit 38 Jahren Qualitätsstellenleiter geworden bin. Es gehört a bisserl ein Glück auch immer dazu.

Sie sind bescheiden, was Ihr Auto betrifft.
Stimmt. Ich hatte früher immer Gebrauchtwagen.

Was fahren Sie aktuell?
Einen neuen Mazda 6, den ich alle drei, vier Jahre tausche.

Sind Sie sparsam?
Ja, doch schon.

Sie haben die Verantwortung für den Betrieb. Wie viele Mitarbeiter hat SB Nitec?
Aktuell 160.

Arbeiten Sie – wie andere auch – viel mit Leiharbeitern?
Wir haben ziemliche Spitzen mit Leiharbeitern abgedeckt, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man mit Stammpersonal besser arbeiten kann. Wir haben die Kapzunder unter den Leiharbeitern sehr wohl übernommen.

Bildet SB Nitec auch Lehrlinge aus?
Wir haben drei pro Lehrjahr. Die werden zu Metallfacharbeitern ausgebildet mit Schwerpunkt Schweißer. Mit drei bis vier, die pro Lehrjahr fertig werden, decken wir die natürlichen Abgänge. Wir haben sicher schon 50 Mitarbeiter ausgebildet und sicher noch 30 davon im Betrieb.

Ist SB Nitec ein krisensicheres Geschäft oder kann das von einen Tag auf den anderen sein?
Da hat man heute keine Garantie mehr.

Wie beeinflusst die politische Lage die Firma?
Wir haben sicher über viele Jahre Beziehungen geknüpft. Wir haben viele Stammkunden, die uns die Treue halten. Russland trifft uns zumindest am Rande. Eine viel längere Geschichte sind die Sanktionen gegen den Iran, wo ein Riesenmarkt vorhanden ist. Dieses Business macht man sicher nicht mit Telefon, Laptop und Mail. Da gilt es über Landesrepräsentanten den Kontakt zu suchen und zu finden.

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