Käfer und Pilz schwächen unsere Wälder
Jetzt können Waldbauern den Borkenkäfer-Befall abfangen, indem sie "Fangbäume" als Köder auslegen.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. 79.200 Hektar im Bezirk sind bewaldet. Allerdings leiden unsere Wälder unter Pilzbefall und Schädlingen.
"Beim Kiefertriebsterben weiß man mittlerweile, dass ein Pilz flächig vorhanden ist. Aber er bricht nicht immer aus", weiß Bezirksforsttechniker Dr. Leo-pold Lindebner von der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen.
Dazu kommen tierische "Angreifer". "Auf Schwarzföhren gibt es extrem viele Schädlinge, alleine drei gefährliche Borkenkäfer plus zwei Rüsselkäfer, einen Prachtkäfer und Pilze", so Bezirksförster Ing. Georg Heinz zu den Bezirksblättern. Bisher war die Schwarzföhre durchaus robust. Aber jetzt haben sich die Einflüsse nachteilig verändert. "Es wurde wärmer und regnet weniger", erklärt der Bezirksförster.
So wird Borkenkäfer gestoppt
Der Fichtenborkenkäfer tobt sich in Wäldern rund um das Steinfeld und Richtung Willendorf bis Puchberg aus. Noch können die Waldbauern aber eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Lindebner: "Ab 15°C fliegen die Fichtenborkenkäfer. Wo Befallsstellen waren, wäre es jetzt gut, Fangbäume vorzulegen – als Köder. Der Käfer geht nämlich vorwiegend auf geschwächte Baumstämme. Hier kann dann ein Teil der Käferpopulation abgeschöpft werden. Es ist sehr wichtig, die Frühsommergeneration abzuschöpfen, weil dann das Potential für die 2. und 3. Generation geringer wird."
Für ein erfolgreiches Eliminieren der Schädlinge rät Lindebner, Forstfachleute hinzu zu ziehen.
Esche wird verschwinden
Für die Esche gibt es jedoch kaum Rettung. Lindebner und Heinz sind sich darin einig, dass die Esche nach und nach Anteile verlieren wird. Lindebner: "Was uns sehr, sehr weh tut, weil der Baum auch für Waldbesitzer ein gutes Nutzholz darstellt. Die Esche ist auch energetisch besser als die Buche. Leider ist sie zu wenig resistent gegen einen hartnäckigen Pilz."
Die gute Nachricht: die meisten Laien unter den Waldbesuchern werden den Verlust des Baumes kaum bemerken. "Weil bei uns die Esche nicht - wie entlang der Donau - allein vorkommt, sondern im Mischwald. Aber wir finden sie entlang von Straßen und Wanderwegen." Heinz: "Bei knapp 80.000 Hektar Waldfläche sind maximal 1.000 Hektar Eschen."
Sichtbarer Nebeneffekt
Allerdings räumte Lindebner ein, dass mit dem Verschwinden der Esche mit zunehmender Erosion und mit Steinschlag gerechnet werden muss. Bezirksforsttechniker Dr. Lindebner: "Das heißt, man muss gegebenenfalls mit Verbauungen wie Seilsperren und Drahtseilnetzen Gestein abfangen." Das geschieht beispielsweise bereits im Höllental entlang der B27.
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