Papierhändler werden zu "Bio-Bauern"

Lockerer Plausch über 40 Jahre in der Gloggnitzer Geschäftswelt: Redakteur Santrucek (l.) mit  Hermine und Johann Wagner.
  • Lockerer Plausch über 40 Jahre in der Gloggnitzer Geschäftswelt: Redakteur Santrucek (l.) mit Hermine und Johann Wagner.
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BEZIRKSBLÄTTER: Sie haben Ende 2014 das Geschäft übergeben. An wen?
HERMINE UND JOHANN WAGNER:
An Simone Sellhofer. Sie ist 24 und wir haben auch mit 24 angefangen.

Wie haben Sie ihr Geschäft aufgebaut?
Wir hatten eine Masn', dass der Fleischer, dem das Gebäude gehört hat, es uns als Standort angeboten hat. Wir hatten das Geld nicht. Herr Gräftner meinte zu mir, wir machen eine GmbH und er gibt mir das Geld. Wenn wir soweit sind, bekommt er's zurück. Und genau das machen wir jetzt mit der Simone. Wichtig ist, dass es weitergeht. Es wäre schade, wenn wir das Geschäft zusperren würden.

Wie war Ihr Beginn?
Wir haben angefangen in einem kleinen Büromaschinengeschäft mit 27 m² begonnen. Jetzt sind's 95 m².

Haben Sie Tipps für Ihre Nachfolgerin?
Sie (Simone – Anm. d. Red.) ist seit 9 Jahren bei uns. Sie weiß also, wie der Hase läuft. Wovon sie aber noch keine Ahnung hat, ist wie man ein Geschäft buchhalterisch führt. Da werden wir ihr Tipps geben.

Wie können kleine Geschäfte wie Ihres 40 Jahre zwischen den großen Ketten überleben?
Das Wichtigste ist, dass die Leute spüren, dass uns die Arbeit Spaß macht. Wir kennen fast jeden Kunden persönlich. Ich denke, es ist wichtig, mit dem Kunden zu reden. Und wwir haben auch bei Schulartikel denselben Preis wie ein Diskonter. Der Kunde weiß also, er wird sehr gut bedient und dennoch hat er den Diskonter-Preis. Und was auch wichtig ist sind die Märkte wie unser Weihnachts- und Ostermarkt – damit setzen wir Schwerpunkte.

Hatten Sie eine Arbeitsteilung im Papiergeschäft?
Ein Jahr nach der Geschäftseröffnung haben wir eine Arbeitsteilung eingeführt. Jeder hat seinen Kompetenzbereich. Meine Frau ist für die Buchhaltung und das Geschäft zuständig und ich halt eher fürs Grobe – wenn der Markt z.B. zum Umbauen ist.

Ein Spielzeuggeschäft haben Sie auch betrieben?
J. WAGNER: Ich habe es so lange betreut, bis wir einen Nachfolger gefunden haben.
Der Schurli hat dann oben das Spielzeuggeschäft komplett alleine gemacht.
H. WAGNER: Da habe ich nie was dreingeredet. Entstanden ist es, weil der Mitbewerber gestorben ist. Und da wurde uns angeboten, es zu übernehmen – aber schon mit dem Hintergedanken, dass wir nicht wieder einen Konkurrenten reinbekommen.

Sie hatten ja auch ein ganz markantes Auto beim Spielzeuggeschäft. Fuhren Sie da nicht einen alten Rot Kreuz-Wagen?
Ja, der war wirklich markant. (lacht) Wir haben immer gesagt, wir sind die Papierrettung. Der Hauptgrund war, dass wir damit zu 90 Prozent das Altpapier entsorgt haben.

Zurück zur Kernkompetenz Papiergeschäft.
Das ist es auf jeden Fall: 40 Jahre dieselbe Adresse, Telefonnummer und dieselben Leute.

Welche Büroartikel braucht denn jeder?
Ordner, Kopierpapier, Toner.

Gehen Bleistifte gut?
Bei Schülern.

Kommen auch Künstler?
Anfangs haben wir Farben für Maler geführt. Aber gegenüber gab's ja Farben Koss. Das Ergebnis war, dass bei uns die Farben hart geworden sind und bei ihm auch. Also haben wir damit aufgehört.

Das klingt als ob die Gloggnitzer Geschäftsleute durchaus sozial denken und aufeinander schauen.
Genau das tun wir auch. Das funktioniert in Gloggnitz wirklich gut. Wir haben mit den umliegenden Unternehmern ein sehr gutes Verhältnis. Wenn was ist, redet man sich zusammen und das passt.

Was werden Sie denn im Ruhestand machen?
Ich habe einen Grund gekauft. Dort werden wir ein bisserl Grünzeug, Kürbisse und Erdäpfel anbauen.

H. WAGNER: Und wir werden wandern. Ich gehe auf alle Fälle den Franziskusweg.

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