Regen gefährdet die Ernte
Die Ähren sind fett, brennen darauf geerntet zu werden. Hält der Regen aber an, drohen massive Verluste.
Neunkirchens Bauernstand bangt um die Ernte. Im schlimmsten Fall vernichtet der Pilz das Getreide.
"Wir rechnen mit etwa 4.000 Kilo pro Hektar. Das sind gute Getreideerträge", skizziert Bezirksbauernkammer-Obmann Johann Mauser. Zum Vergleich: in einem miesen Jahr können die Landwirte nur rund 2.000 kg/ha einbringen.
Bis zu 20% Verlust pro Tonne
Die Erntesaison ist im Juni angelaufen. Der Haken daran: Die Mähdrescher können aufgrund der wiederholten, heftigen Regenschauer nicht ihr Werk vollenden. Mauser: "Bei starkem Regen fällt die Qualität schlechter aus. Wenn die Ähren im Feld vorkeimen, sind sie nur mehr als Futtermittel zu gebrauchen." Das bedeutet Wertverluste. Mauser: "Mahlroggen zum Beispiel bringt ca. 134 € pro Tonne. Davon muss man dann 20 Prozent abziehen." Dann blieben also nur 107,20 €/Tonne.
Bauern-Wunschwetter
Regnet es weiter wie bisher droht den Feldfrüchten auch eine andere Gefahr. Mauser: "Im Extremfall können sich Pilze bilden." Dann ist die Ernte verloren.
Der Regen hat auch Vorteile. Im Vorjahr wirkte sich die extreme Hitze auf die Futtermittel aus. Heuer sind die Futterflächen fett und saftig. Natürlich gibt es das Wunsch-Bauernwetter. Mauser: "Ein Mal pro Woche Regen mit ca. 25 bis 30 Liter pro Quadratmeter. Idealerweise nachts, da stört es keinen."
Wissenswertes über den Bauernstand im Bezirk
Der Bezirk zählt 1.280 Betriebe
, die sich auf Getreideanbau spezialisiert haben. Die Zahl dieser Betriebe sinkt ständig. Der Grund ist mangelnde Bereitschaft von Nachkommen der Landwirte die elterlichen Betriebe zu übernehmen. Bezirksbauernkammer-Obmann Johann Mauser: "Wir haben teils Betriebsführer die über 80 Jahre alt sind. Das Durchschnittsalter der Landwirte liegt bei etwa 50 Jahren." Insgesamt vertritt die Bauernkammer 5.000 Betriebe in der Region, davon aber auch viele Forstbetriebe. Von den Landwirten sind nur etwa 25 Prozent Vollerwerbsbauern. Die übrigen 75 Prozent haben einen anderen Hauptberuf.
130 Bauern betreiben Abhofverkauf oder Buschenausschank.
Zuchtvieh aus dem Bezirk wird nach Rußland und Algerien exportiert. Holz-Exporte gehen nach Italien.
Die besten Böden im Bezirk sind im Raum Natschbach und Wartmannstetten zu finden. Hier können Ernten von bis zu 6.000 kg/Hektar anfallen.
24.000 Rinder sind in 880 Betrieben vorhanden – etwa 28/Betrieb.
Der Bezirk zählt 9.500 Kühe, davon 5.000 Mutterkühe und 4.500 Milchkühe.
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