Frau rastete bei Zugfahrt aus: Polizeieinsatz am Bahnhof
Ungewöhnlicher Einsatz für die Exekutive in Ternitz.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Nicht zu beruhigen war eine Frau bei der Zugfahrt am 29. März auf der Südbahnstrecke. Die 25-Jährige aus dem Bezirk Baden ist auf andere Fahrgäste im Zug losgegangen. Zeugen vermuteten Drogen- oder Alkoholeinfluss.
Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller bestätigte auf Bezirksblätter-Anfrage den Vorfall: "Das hat bereits in Gloggnitz begonnen. Es gingen Anzeigen über eine auffällige Frau am Bahnhof ein." Kurz darauf, gegen 15 Uhr, wurde die Polizei von einer tobenden Frau informiert, die im Zug zwischen Pottschach und Ternitz wild um sich schlagen und Fahrgäste attackieren soll.
Am Ternitzer Bahnhof verlagerte sich der Wutanfall aus dem Zug auf den Bahnhof. Hier wurde seitens der Exekutive versucht, die Tobende zu beruhigen. – Mit mäßigem Erfolg. Sie randalierte weiter, beschädigte Autos in der Nähe und bespuckte Ordnungshüter. Letztlich wurden der Frau sogar Handschellen angelegt. Die Exekutive verbrachte die Tobende in die Psychiatrie Neunkirchen, wo sie – wie sich herausstellen sollte – vor kurzem noch in Behandlung war. Dort wurde sie jedoch nicht aufgenommen.
Therapie nicht verpflichtend
Im Landesklinikum Neunkirchen darf man aus Datenschutzgründen nicht näher auf diesen Fall eingehen, erklärte aber: "Jeder Patient wird eingehend untersucht. Daraus ergibt sich ein Therapievorschlag zur ambulanten oder stationären Behandlung. Jeder Patient, auch ein Patient der Psychiatrie, hat das Recht, vorgeschlagene Maßnahmen oder Therapien abzulehnen. Nur für wenige Fälle der Psychiatrie sieht das Gesetz Ausnahmen vor, für die es sehr strenge Regeln und Regelungen gibt, die begleitend genau kontrolliert und überwacht werden müssen."
Anzeige auf freiem Fuß
Die Polizei musste die Frau gehen lassen. "Auf der B17 ist sie wieder auffällig geworden, weil sie Fahrzeuge beschädigte", weiß Neumüller. Daraufhin wurde die 25-Jährige abermals festgenommen. Neumüller: "Die Festnahme hat gegen Mitternacht geendet." In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft erfolgte Anzeige auf freiem Fuß. Natürlich hielt die örtliche Polizei Rücksprache mit den Kollegen in Baden. Dort ist die Frau längst kein unbeschriebenes Blatt mehr.
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